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Zwischen Heldburg und Hildburghausen erhebt sich ein hoher Waldberg mit der mächtigen Trümmer des Bergschlosses Strauf, insgemein Straufhain, auch Strauchhahn genannt. Es war dies ein althennebergisches Grafenschloß, das der Bauernkrieg brach. Ein alter hennebergischer Geschichtschreiber hat Folgendes vom Straufhain aufgezeichnet: Im Jahr 1698 im April hörten die Leute, so im Felde waren, ein gräßliches Geschrei und Schießen auf diesem Schlosse und dasigem Gehölze, so zweifelsohne ein Teufelsgespenste oder das wütende Heer gewesen sein mag.
Nicht gar weit von den Ruinen der Burg Strauf und von Streufdorf ist eine Stelle im Waldgeheg, an welcher einst ein Jüngling seinen Tod fand und begraben wurde. Seine trauernde Geliebte wollte sein Andenken ehren durch ein bleibendes Gedächtnismal; doch fehlten ihr dazu die Mittel. Da gab ihr die Liebe einen Gedanken ein, den sie auszuführen nicht säumte. Sie legte mit sorgsamer Hand ein Kreuz von Ackersteinen auf die Trift. Und wie oft es geschah, daß Bosheit oder Mutwille das Kreuz auseinanderriß und zerstörte, die Hand der Liebe war restlos tätig, das Kreuz fort und fort zu erneuern, bis das Mägdlein starb. Darauf hat das Volk jenes Kreuzes Erhaltung wie ein stilles Vermächtnis übernommen und immerdar die Lücken wieder ausgefüllt, die durch Menschenhand oder sonstigen Zufall in dem Steinkreuze entstanden. So hat das Kreuz lange am Wege gelegen und ist zum frisch im Volksgedächtnis fortlebenden Sagenzeugen geworden. Auch von andern Orten her klingt Ähnliches. Bei Meiningen erneuen Schäfer und Hirten ein Rasenkreuz, das an der Stelle ein Hirt in den Rasen grub, an welcher ein Mann im Felde vom jähen Tod überfallen ward.
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