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Von Steinbach-Hallenberg nach Stadt Schmalkalden zieht sich ein hügeliger Wiesengrund hin, darauf hat vorzeiten ein Dorf gestanden des Namens Ebersdorf. Das Dorf war reich, und seine Bewohner hatten Bergbau auf Gold, Silber und Kupfer. Da wurden sie ob des gewonnenen Reichtums übermütig, frevelten am Heiligen, gingen nicht mehr in die Kirche und führten ein gottloses und üppiges Leben. Nun diente in Ebersdorf eine fromme Magd, die war gebürtig aus Springstillen, einem Dorfe nahe bei Schmalkalden, die bat an einem Sonntag Urlaub von ihrer Herrschaft, daß sie nach Hause gehen dürfe und das heilige Abendmahl empfangen. Über diesen gottwohlgefälligen Vorsatz wurde sie gescholten und verhöhnt, doch durfte sie von dannen und ging weinend ihres Wegs. Als sie zurückkam, fand sie das Dorf nicht mehr, nur ragte da, wo es gestanden, in der Mitte ein Hügel, und aus diesem blinkte der Turmspitze goldnes Kreuz, wie ein Kreuz über einem großen Grabe. Das Dorf war versunken, doch hörte sie noch in der Tiefe die Hähne ängstlich krähen. Da wandte sich die Magd abermals zurück in ihren Heimatort und kündete, was sie gesehen; niemand aber glaubte ihr, doch gingen viele Springstiller mit und sahen das Wunder, welches sich begeben. Nun war auch das Kreuz vollends in die Tiefe gesunken, auch krähte kein Hahn mehr in und nach dem Dorfe, und über seiner Stätte lagerte tiefe, grauenvolle Stille. Nach einiger Zeit nahmen die Leute von Springstille Besitz von der Flurmarkung, und daher kommt es, daß noch heute viele Springstiller im Ebersgrunde Wiesen besitzen. Man sieht noch den Kirchhügel in des Talgrundes Mitte und erblickt in der Nähe alte Heckenlinien, die Abgrenzungen ehemaliger Gärten.
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