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In dem Tale der Saal, hart unterm Watzmann, der Stuhlwand und dem Steinernen Meer, liegt der Gebirgsort Saalfelden und nahe dabei ein Schloß, Dorfheim genannt, das hieß früher der Turm zu Dorf, und alldort wohnte eine Familie des Namens von Hund oder Hunt. Und eine so benamte Familie mag wohnen, wo sie will, so wird ihrem Ursprung die Sage nachfolgen, und sollt' es wie hier in einen von ewigem Schnee überhangenen Gebirgswinkel sein. Hier lebte Ritter Isenbart, der zugleich ein Isegrim war, mit seiner Gemahlin Irmentritt, welche einst einer mit Zwillingen gesegneten Bettlerin allzu nahe trat, sie unzart verhöhnend, und dafür der Bettlerin Fluch empfing, daß sie, wie sie über die zwei auf einmal spotte, nun ehebaldigst der Kinder zwölf auf einmal gebären solle. Dieses geschah auch wirklich zu einer Zeit, als Isenbart sich auf der Gemsenjagd befand und um die Kogel zwischen der Stuhlwand und dem Watzmann herumkletterte, welche man Hundstod nennt und also auf den Karten verzeichnet findet. Solches geschah im Jahre 887, und die Zwölfgebärerin war in großen Ängsten. Es erfolgte daher der Beschluß, daß die Magd elf der Kindlein von dannen tragen und in der Saal ersäufen solle, wenn aber Ritter Isenbart sie betrete, solle sie sagen, sie trage junge Hündlein. Nun begab sich alles wie da und dort bis zum Schluß, und Frau Irmentritt stürzte tot von ihrem Sessel nieder, als der Graf ihr den großen Fehltritt zürnend vorhielt. Die heimlich auferzogenen Knäblein aber empfingen allzumal den Namen Hund und blieben im Besitz des Turms, ließen auch die ganze Stammsage in ihren Rittersaal malen, desgleichen auch einen ihres Geschlechts, der 1392 mit einem riesigen Kämpen, Jakob Kainspieß genannt, zu Hall im Inntal stritt, dessen Sieger ward und ihn in Fesseln legte. Nachderhand ist das getürmte Schloß an die Herren Lärzer von Zehendthal gekommen.
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