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Karl Simrock

Der Rhein

Schloß Reichartshausen

gehörigen Prachtgärten, welche den ganzen Raum zwischen dem Rhein und der Straße einnehmen. Vergitterte Öffnungen an der Gartenmauer gestatten wenigstens dem Blick den Eingang. Eine Erhöhung zwischen Weinpflanzungen trägt eine Säulenrotunde mit der Marmorstatue des Bacchus, des Gottes, der im Rheingau, seinem Lieblingssitz, würdige Priester genug zählt. Die Aussicht bei diesem Tempelchen, das auch das Auge des Vorüberfahrenden lebhaft anzieht, wird als eine der lieblichsten gerühmt.

Nicht weniger preist man die im Schloß aufgestellte Gemäldesammlung, die nur aus Werken neuerer Meister besteht. Overbecks »Heilige Familie«, durch Felsings Kupferstich bekannt, bildet die Krone. Im Gartensaal sollen auch Bildwerke berühmter Meister, darunter Thorwaldsen, aufgestellt werden. Der kunstsinnige Schloßherr stammt aus der erlauchten Familie der Schönborn, die Mainz zwei hochverdiente Erzbischöfe gab.