Karl Simrock
Der Rhein
Karl Simrock

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Altkönig

Der Altkönig, obwohl niedriger als beide Feldberge, wird doch öfter als der Lütgefeldberg besucht, der drei kolossalen Steinwälle wegen, welche ihn am Fuß, in der Mitte und am Gipfel umgürten. Wer diese Felsenmassen getürmt habe, ist noch immer unausgemacht, doch rät man jetzt nicht mehr auf die Römer, welche Berggipfel nicht zu befestigen pflegten. Auch traut man ein solches Heldenwerk gleich den bekannten zyklopischen Mauern lieber der ungeschwächten Kraft eines Naturvolks zu. Ähnliche Befestigungen finden sich auch auf dem benachbarten Talwegsberg und bei Wiesbaden, wo aber die Steine teilweise zu Bauten verwendet worden sind, während sie auf diesen Höhen unangetastet blieben. Die auf dem Altkönig werden bald dem Ariovist, bald dem Alemannenkönig Rando zugeschrieben, der die Beute von Mainz hier geborgen habe. Hiermit bringt man auch den Namen Altkönig in Verbindung, wiewohl derselbe nach Dahl Altring (von den Ringwällen), statt Altking geheißen haben soll. Daß der Königstuhl des Niedgaus hier gestanden habe, ist unerwiesen.

 


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