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347. Was were dreck, wenn er nicht stüncke

Vgl. DWb 2, 1356 Dreck 8 und Wa V 1189 Dreck 183 Lieber Dreck wie dünkest, was wärest du, wenn du nicht stinkest; 190 Wenn man den Dreck auch vergoldet, er stinkt doch.

NS 67,75
usz richtum übermůt entspringt,
richtum gar selten demůt bringt.
was soll ein dreck, wan er nit stinkt?

In der Ra liegt also eine Verspottung des aus irdischem Besitz entspringenden Hochmuths. Vgl. auch Egenolf 298 bf. Er ist so hoffertig, dasz er stinckt. Rüch hoffart wol, so wer diser eitel Bisem.

Die Ra kann Luther vorgeschwebt haben Weim. Ausg. XIX 43, 11 (EA 29, 378) So sie denn sich nicht keren an die schlappen, die yhn begegnet ist, und widder anfahen und noch mehr schlappen ringen und lust haben zu hören, wie yhr teuflisch wesen zu preysen sey, wöllen und sollen wyr yhn getrost helffen, und den dreck, der so gerne stincken wollt, weydlich rüren, bis sie das maul und nasen vol kriegen; IX 216,18 (EA 2 16,53) Dan wen der eliche standt nicht also gedeckt were, so stünck der dreck all zu ser, man müst weyrach antzünden, das er nicht so sere stünck; Wrampelmeyer 703 Uxor mea dicit: Es warend szo vol [viel?] in der kirch, das es gleich stanck. Respondi: Es ist auch mancher guter hauffen dreck drinnen gewesen, wiewol verborgen, vnd ist das beste, das sie yhn widerumb aus haben getragen.

In der Stelle Weim. Ausg. XIX 43 wird auch auf die Ra Den dreck rutlen, das er stinckt angespielt, die Murner SZ 11 behandelt. Hierzu vgl. noch bei Luther EA 25, 150 Sollte nu solcher aller Dreck in einem freien Concilio gerüttelt werden, welch ein Stank sollt sich da erheben! 30,282 Und was ists nütz, dasz ich allen Dreck des Teufels rühre? DeW IV 616 wiewohl es E. C. G. nicht zu rathen ist, den Dreck weiter zu rütteln und den unsoten Mann Vox et Fama zu erregen; VI 296 Den Dreck vor aller Welt lassen rühren.

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