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Vgl. Wa I 269 Bauer 340 mit der Variante »Stiefeln« statt »Beine« und der lat. Übersetzung: Rustica turba suos nescit deponere mores. 389 Der Bauer sieht ihm (noch) überall heraus.– Manent adhuc vestigia ruris (Horaz). – Ähnlich spricht Luther, Preger 476 Die baurn bleiben paurn, man thu in wie man wöll, sie sein Moses volckh, non [nam?] wie man sich understundt menschen zu schaffen, da ward das maul da, die nase da, die augen unrecht, unnd wie man es machet, so war es nicht recht unnd hett fell: also bleiben die bauren alweg Moses volckh.
Das obige Sprw. kann ich sonst weder bei Luther noch anderen nachweisen, doch giebt es eine ähnliche Wendung, die wahrscheinlich ursprünglicher ist, vgl. Wa IV 1078 Teufel 441 Der Teuffel stell sich wie er wolle, so blecken ihm die Pfoten (Herberger, Herzpostille I 675). 442 Der Teuffel stelle sich wie er wolle, so ragen jhm doch die flüsse herfur (Tappius Nr. 691; Agricola 383; Egenolf 194 a). Simplicius IV 292,9 sintemal sich der Teuffel nie so wol verbergen mag, dasz ihme nicht die Fusse hervor ragen. Auch bei Luther EA 43, 323 sie habens recht troffen, wenn sie den Teufel malen in einer Mönchskappen und seine Teufelsklauen unten herfür.
Merkwürdig ist auch die Vertauschung von Teufel und Bauer Wa I 271 Bauer 390 Der Bauer soll ihn holen (holst.) für: Hol ihn der Teufel! – Eine Anspielung auf das Sprw. in der Form mit dem Teufel bietet EA 32,48 Der Kardinal zu Mänz nimpt viel Tuchs zum Rocke, aber er nehme, wie viel er will, so raget doch ein Schalk unten und oben aus [Nr. 131].
Vgl. auch NS 7,33
bürg man ein narren hinder tür
er streckt die oren doch harfür.
Die letzte Wendung weist hin auf die klassische Form dieses und ähnlicher Sprw., den Esel in der Löwenhaut.
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