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29. Wer uber sich hewet, dem fallen die span ynn die augen

Wa II 388 hauen 11 bringt biete Nachweise dieses alten und auch bei andern Völkern bekannten Sprw. Belege aus der älteren deutschen Litteratur siehe bei Zingerle 64, z. B. NS 19,76:

... herren hant gar lange hend.
wer über sich vil houen wil,
dem fallen spän in die ougen vil
;
und wer sin mund in himel setzt,
der würt oft mit sim schad geletzt.

Das Sprw. warnt vor Angriffen gegen Höherstehende und Mächtigere. So bei Luther, z. B. Dietz I 153 Augen 6 u. I 628 fallen A 1b (= EA 27, 212) Hawe mir nit zu seher über dich; die span werden dir mit hauffen ynn die augen fallen. Sonst EA 22, 257 Hie stehet das Recht und spricht, dasz niemand solle wider seinen Oberherrn fechten noch streiten, denn der Oeberkeit ist man Gehorsam, Ehre und Furcht schüldig. Denn wer uber sich häuet, dem fallen die Span in die Augen und wie Salomo spricht [Spr. Sal. 26, 27]: Wer Steine in die Hohe wirft, dem fallen sie auf den Kopf.

Vgl. auch EA 48, 174 Ihr Prediger, Leviten und Priester, euer Titel heisst, ihr wisset nichts von Gott und seinen Sachen. Das ist nicht zu leiden, es ist zu hoch gehauen, dasz die Späen einem in die Augen fallen: Meister wollen sein, im Ampt sitzen, Andere führen und sollen dennoch nichts wissen. 24, 300 nun sie aber geschlagen werden und der Stein auf ihren Kopf fällt, den sie gen Himmel wurfen, soll niemand von Recht sagen, sondern alleine von Barmherzigkeit.

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