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Sich fressen = sich verzehren, dann: sich quälen, plagen, DWb 4 1, 137. Hier wird nur eine Stelle für den Gebrauch des Worts mit der Präposition um angeführt aus Bodmers Ausgabe von Boners Edelstein 243 Das du dich nit vast fressist umb ein ding das geschehen ist. Bei Wander fehlt die Ra, doch vgl. I 1161 Fressen 23; II 609 Herz 184; 385; 446 f.: (sich) sein Herz (ab)fressen.
Wo Luther sonst den Ausdruck in der angegebenen Bedeutung mit einer Präposition anwendet, setzt er ›mit‹. DWb a. a. O. führt dafür an: denn das du .. dich lange mit dem trübsal wilt beyssen und fressen. .. Jonas hat sich auch lange mit der angst gefressen (Weim. A. XIX 222, 17); das wir uns immer vorhin zumartern und zufressen mit unsern eigen sorgen und gedanken ... das man sich selbs damit fresse (EA 43, 288 f.); Von solchen reden wir, die sich also fülen, das sie gerne wolten beten und doch ungeschickt und beschweret irer sünde halben gehen und fressen sich damit und thüren nicht beten, ehe sie ir los werden (EA 39, 149). – In anderer Bedeutung: Weim. A. XIX 262, 18 Saw russel, welcher szo er unter eim zaun seine Gallrede findet, mit allen freuden drinne meret und sich damit frisset. Ohne Präposition in übertragenem Sinne: Preger 135 O wie wirt er [Herzog Georg] erschrecken und sich fressen, das sich die sachen fridlich anlassen. Ausführlich erklärt Luther den Ausdruck zu Joh. 2, 17 ›Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen‹ EA 46, 196: Was heisset aber fressen? Das ist nu der deutschen Sprache etwas näher; denn wir pflegen auch also zu reden von einem, der sich selber beisset und grämet, der sich selber frisset, dasz man sagt: es musz ihm etwas anliegen, es ist ihm nicht wohl zu Mut. Das heisst wohl gefressen, aber nicht wie man Brod und Fleisch frisset, sondern es ist der traurige Mut, dafür einem das Herz verschmacht, verschwindet und gleich verzehret wird, wie die Motten ein Kleid verzehren. Ähnlich ist EA 45, 86 sich druber zerreissen und Nr. 415. Vgl. auch Lösche, Analekta 589 Philippus lesst sich fressen; ich fresz alles vnd schon niemandts. – Wiederholt hat Luther auch die anklingende Ra Jemanden (etwas) fur Liebe fressen z.B. De W III 465; EA 34, 278; 43, 112; 44, 145.
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