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131. Im Schalcks berge hawen

Wa IV 87 Schalksberg » Am schalcksberge (auch: in den Schalksberg) hawen. D. h. ein Schalk sein (vgl. Grimm, Myth., 645; W. Wackernagel in Germania, V 313).« Die Ra weist DWb 8, 2083 bei Hans Sachs 10 mal uttb aus Seb. Wildts Komödien (1566) 1 mal nach. Hier wird hauen = eilen, laufen erklärt und die Fügung mit dem Dativ als unberechtigt abgewiesen. Von den 11 angeführten Stellen haben aber 4 im (in dem), 3 in, 4 in den, wodurch diese Erklärung zweifelhaft wird. Auf die richtige Deutung führt BWb II 411 »Schalksberg ist eine Weinlage bei Würzburg« und D. Myth. 567, wo angemerkt wird: »in Franken wächst Schalksberger Wein. Henricus dictus de Scalkesbergh. Spilker 2, 148 (a. 1268).« Es giebt also einen wirklichen Schalksberg und der Nürnberger H. Sachs scheint daraus in ähnlicher Weise die Ra geprägt oder doch litterarisch verwerthet zu haben, wie man sonst wortspielend sagt: Sie sind vom Stamme Nym. Er ist von Anhalt. Er ist von Langensalza und nicht von Eilenburg. Eine verwandte Ra aus Seb. Franck giebt Wa IV 87 schalkshaussen: Du musst von schalkshaussen sein. Für ihren localen Charakter spricht ihr beinahe ausschließliches Vorkommen bei Sachs; Luther, der sie sonst nicht braucht, könnte sie wie der Augsburger Wildt aus ihm entlehnt haben. – Für die Form bei Ra und Wahl des Verbums scheint mitbestimmend gewesen zu sein: im Bergwerk, im Steinbruch, im Weinberg hauen = arbeiten (vgl. DWb 4 2, 576). Vgl. auch Wa I 317 Bergwerk 9 Ins Bergwerk gucken – betrügen.

Wenn BWb II 411; DWb I 183; D. Mythologie 567; Göbeke, in der Anm. zu NS 28 den Schalksberg mit dem Affenberg, Narrenberg, Gauchsberg, Venusberg zusammenstellen, so wird man dort ähnliche Erklärungen suchen müssen wie hier, wo eine wirklich vorhanbene Örtlichkeit zu einem Wortspiel mit der Ra den Schalk bergen Veranlassung gegeben hat. Wanbers Deutung ist insofern richtig, als derjenige ein Schalk, d. h. Betrüger, ist, der ihn zu bergen sucht.

Die Ra den Schalk bergen und verwandte lassen sich aus Luther reichlich nachweisen, z. B. EA 21, 86 wollen noch dazu fromm sein, können uns aufs feinste schmucken und den Schalk bergen, suchen und dichten so behende Fündlein und schwinde Griffe als aus den Rechten gezogen. 46, 221 Denn da kann man den Schalk meisterlich bergen, gute Worte geben und andere im Herzen haben. 51, 299 ob er gleich den Schalk ein Zeitlang aus Zwang und Furcht bergen kann. 65, 126 unter diesem Schein und Deckel den Schalk bergen und kein rechte Meinung haben. Tischr. (Auxifaber) 293 b Da ein Besessener das Sacrament des Altars, des wahren Leibes Christi hatte genommen, sprach er, Es kan wol ein Schalk unter der Treppen sitzen und einen fromen Man lassen furuber gehn. EA 43, 335 wie der Teufel auch ein Sprichwort gemacht und seiner Heiligen selbst spottet als ein Schalk, der seine Buberei nicht bergen kann, dasz man sagt, die Hölle sei gepflastert mit lauter Platten. 43, 103 u. 139 den Schalk decken. 46, 260 u. 271 eine Kappe deckt manchen Schalk, sie macht aber keinen frumm. 44, 210 u. 49, 282 einen Schalksdeckel machen; vgl. hierzu auch 45, 45; 48, 248; 49, 347 Schanddeckel. 48, 117f. Trotz, dasz sie dem Papst ein Wort sagen, das er nicht gerne hört, nämlich dasz er ein Schalk sei: sie schmücken und decken noch ihr Schalkheit. 39, 295 [die Hofjunker und Amptleute] können dazu ihre Scheelaugen und Schalksgesicht fein eine Zeitlang bergen. 32, 48 Der Kardinal zu Mänz nimpt viel Tuchs zum Rock, aber er nehme wie viel er will, so raget doch ein Schalk unten und oben aus. 24, 127 Nu gucket der Schalk erfur. 48, 89 den Schalk gucken lassen. 23, 283 dem Schalk die Larven abziehen. 43, 271 greif in deinen eigen Bosen, willst du den Schalk suchen.

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