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Wahrscheinlich eine Verwünschung wie Nr. 332. Ich fand keine Belege dafür und bin für die Deutung nur auf Vermuthungen angewiesen. Das von Luther erklärend hinzugefügte ›lauacris vasis‹ bezieht sich auf das Wort ›stutzen‹. Stütze ist Simplicius (Kurz) III 383, 15 für ein Trinkgefäß gebraucht. Dem Sinne der Lutherschen Erklärung kommt näher das von Hertel, Thüringer Sprachschatz (Weim. 1895) angeführte Stunz(en) = kleiner hölzerner Wassereimer und Stutz = Schöpfgefäß; in Wittenberg sagt man für letzteres ›Gelte‹. Diese Ausdrücke kommen vor Tischr. Aurifaber, 1566, 307 b Es ward von zweien Zeuberin bey D. Mart. geredt, welche in einem Wirtshause zwo Gelten mit Wasser beiseitz auffn abend gesatzt hatten an einem ort und bereden sich mit einander: Ob es dem Korne oder Weine gelten solte. Da das der Wirt, so auff eim heimlichen winckel stund, hörete, nam er die Gelten oder Stuntzen alle beide, und da sie sich zu Bette gelegt hatten, gosz er die vber sie. Da ward das wasser zu Eisz, das sie beide von stund an dauon gestorben waren. Sprach D. Mart. Der Teufel ist sehr gewaltig in den Zeuberin. Aurifaber bemerkt am Rande: Ein recht Bad fur solche Geste.
In der Form erinnert die Ra sehr an Wa V 230 Wien 13 Schick jn ghen Wien nach beuteltuch! Anm.: »Franck II 80 b Wird gesagt von einem nichtswürdigen Menschen: An den Galgen mit ihm!« Ich würde etwa verstehen, daß man einer Hexe und Zauberin oder einer Frau, die man im Verdacht hat solche zu sein, ironisch zuruft: Hinaus mit dir in den Harz (wohin die Hexen zu fahren pflegen) und hole dir von dort Stutzen (als Gefäß der Zauberei). Als Wetterköchinnen sind ja die Zauberinnen sonst berühmt und Kessel und Kübel gehören zu ihrem Werkzeug. Vgl. D. Mythol. Nachtr. 307 ff.
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