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75. Alber fest [etc.]

Fehlt Wa. Doch vgl. I 42 Albern 1 Albern und fest ist besser als schön und kraus. Dazu merkt Wa an: »Lob der Kindlichkeit und kindlichen Einfalt«. – Diese Erklärung giebt jedoch nicht ganz den Sinn des Sprw. bei Luther wieder. –

Luther lobt die Tugenden der Türken und fährt fort EA 31,113 Was hilft denn solch schön Ding, so es ausser und wider Christum ist? Da magst du wohl sagen das Sprichwort: Es ist schön böse, aber bei uns ist alber feste. Denn es ist besser in Christo massig Wein trinken und fröhlich sein, denn ausser Christo solch trefflich saur Ding furgeben. – Eine Anspielung enthält EA 38,195 (= Wa IV 318 Schönböse) Es ist nicht schön böse, wie man sagt im Sprichwort.

Für das Verständnis des Sprw. dient Wa IV 315 Schön 21 Je schöner, je ärger. 30 Schön hat der Teufel lieb. – Der Sinn wäre demnach etwa so zu fassen: Es ist besser albern und fest, d.h. einfältig und gesund zu sein, als schön (vor den Leuten) und böse (im Herzen).

Die Lesart fest scheint mir durch Wa I 42 Albern 1 und EA 31,113 gegen feist , wie Sievers liest und was nach der Hdschr. auch möglich wäre, gesichert. Der Sinn wird indessen dadurch nicht geändert, da sowohl fest als feist in der Bedeutung gesund, stark, kräftig vorkommen.

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