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Vgl. Wa II 467 Heiliger 93 Mit den Heiligen ist nicht gut scherzen, sie zeichnen gerne. – Sinn und Anwendung des Sprw. zeigt Egenolf 180 b Du glaubest nicht ehe, die heyligen zeychnen dann. Mann halt nur auff die marter heiligen, als Sanct Veltin, Sanct Cürin, Sanct Anthonius etc. da einer brennet, der ander schendt vnd plagt, sonst opffern jnen die bauren nichts. Sie geben vil mehr auff Sanct Anthonius feur, dann auff Sanct Josephs hosen oder S. Annen kamp. Wenn wir jemand etwas verbieten, dasz er lassen soll und er lasst es nicht, sonder faret fort, sagen wir: Du glaubest nicht, bisz ich mit der faust zugreiff und straffe dich darumb. Das ist, die heiligen zeychen denn, du sollest dich an meine wort keren, aber du glaubest nicht, ich musz zeychen, ich musz zuschlagen. – Zeichen, zeichnen heißt Zeichen oder Wunder thun, bei Luther z. B. EA 38, 170 Du zeichnest also, dasz sich alle Welt musz fürchten.
Das Sprw. findet sich EA 42, 71 Es schreiben auch die Historien, dasz gemeiniglich aller Frevel, an heiligen Dingen gethan, sei flugs und bald gerochen. Daher das Sprichwort kommt: Es ist mit den Heiligen nicht gut scherzen, sie zeichnen gerne. Item: Du gläubest den Heiligen nicht, sie zeichnen denn. 42, 72 Also hab ich gesagt, dasz dies Sprichwort daher komme: die Heiligen zeichen gerne.
Man sagt auch Wa V 1420 Heiliger 192 Es thun nicht alle Heiligen Wunder. Darauf spielt Luther an EA 38,147 Andere Heiligen können sich nicht der Läuse erwehren in der Kappen, ich geschweige denn, dasz sie Wunderwerk thun sollen.
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