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Purpur, wie er dir im Antlitz blüht,
Tat sich einst um edle Römer bauschen.
Lichter, wie sie hell dein Auge sprüht,
Möcht ich nicht für Diamanten tauschen.
Mißklang ist der Lerche Ritornell
Neben deinem Sang, dem Engel lauschen,
Wenn von deiner Lippen heiterm Quell
Unsrer Liebe Schmeichelworte rauschen.
Ewig möcht ich bei des Mondes Licht
Nacht um Nacht mit dir zuzweit verplauschen,
Störte mich in der Bewundrung nicht
Deine Mundart, Kind, dein ewiges Mauschen.
»Was bist du lieb, du schönes Mädchen!
Von Lebenslust bist du durchbraust.
Und Gretchen heißt du. Junges Gretchen,
Ich will dein Heinrich sein, dein Faust!«
So sprach er mit Geschick und Geist,
Doch sie versetzte, etwas weinrich:
»Erst sagst du, daß du Gustav heißt,
Nun sagst du wieder, du hießt Heinrich.«
Und weiter hat er dann geschmeichelt:
»Dein Arm! Wie ist er fein und rund!
Wem diese Hand die Wangen streichelt,
Dem wird das kranke Herz gesund.«
Da tat sie fast, als wollt sie gehn
Und sprach im Tone tiefsten Hasses:
»Du, Gustav, Finger zu besehn,
Das bringt nur Arger, also laß es!«
»Gut, Grete. Ruhig. Nur nicht streiten.
Was hast du langes, blondes Haar!
Und deine schlanken Üppigkeiten,
Nein, die sind einfach wunderbar.«
Doch sie, im gleichen Augenblick:
»Du sollst dich schämen, aber lange!
Ich weiß schon, ich bin dir zu dick, –
Nimm dir doch eine Hopfenstange!«
Sie war in ihrem Zorn so niedlich,
Daß er sie heiß und fest umfing.
Da war die kleine Grete friedlich,
Und blieb hübsch friedlich. Bis sie ging.
Da sprach sie: »Ich versteh nicht viel
Von Poesie und solchen Höhen ...«
Und er versetzte mit Gefühl:
»Na, wenn wir uns nur sonst verstehen!«
Es war die niedlichste von allen,
Die liebliche Laurenzia.
Sie wollte aller Welt gefallen;
Und was sie wollte – das geschah.
Sie flog im Tanz von Arm zu Arm;
Ach, jedem Tänzer wurde warm ..
... Nur ein Viertelstündchen!
Sie tanzte gut, sie tanzte tüchtig,
Und nahte sich ein Ball dem Schluß,
So spendete sie wohl auch flüchtig
Den Tänzern einen kleinen Kuß.
An viele kam da mal die Reih;
Jedoch auf jeden traf dabei...
... Nur ein Viertelmündchen.
Sie brachte jeden Mann in Rage;
Denn was ihr Ballkleid anbetroff,
So war es reich an Dekolltage
Und knapp an dünnstem Seidenstoff.
Was sie auf ihren Körper zog,
War, wenn mans auf der Waage wog...
... Nur ein Viertelpfündchen.
Sie hat bereits drei Bräutigamme.
Es fleht ein vierter minniglich:
»O werde meines Daseins Flamme!«
Da spricht sie: »Ja! Warum denn nich?
Und sie verlobten sich zur Stund.
Ist so was nun ein Liebesbund? ...
... Nur ein Viertelpfündchen!!
Beginnt bei ihren Bräutigämmern,
Wo einer nie vom andern weiß,
Ein Männerherz zu stark zu hämmern
Laurenzia bleibt kühl wie Eis.
Laurenzia kennt ihre Pflicht;
Nein, eine Sünde tut sie nicht...
... Nur ein Viertelsundchen.
Vier Viertel, ach, sind eine Einheit,
So lehrt es uns die Algebra,
Und so, o schreckliche Gemeinheit,
Erfuhr es auch Laurenzia.
Ein schwacher Lichtblick war: es kam
Dabei auf jeden Bräutigam ...
... Nur ein Viertelkindchen.
*