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Heanzerische Mundart

 

(deutsch-westungarisch)

 

s'Aonschmülzn (Das Anrauchen)

  Mein Pfeifn aonschmülzn
Pin i in die Kuchl gaongan.
Na jo, wonn s nit preinnt had,
Häds hold hianz aongfaongan.
Meine Pfeife anrauchen
Bin ich in die Küche gegangen.
Nun ja, wenns nicht gebrannt hat.
Hätts halt jetzt angefangen.
  Mei Pfeifn hot eh geschmülzt,
Mia kaon si vareidn.
Wißts, wos mi hod hinzaogn?
A Scheins Diandl is s gwein.
Meine Pfeife hat ja schon geraucht.
Man kann es vereiden.
Wißts, was mich hat hingezogen?
Ein schönes Mädchen ist es gewesen.
  S Diandl hod aonghoazt.
Wia weid d Flaomman reicht!
Owa hold iahre Aigln!
Dei hobm eascht gleicht.
Das Mädchen hat eingeheizt.
Wie weit die Flamme reichet!
Aber halt ihre Äuglein!
Die haben erst geleuchtet.
  Wiari eini pin gaongan,
Hods mit vahert, deis lia Kind.
Mein Pfeifn is ausgaongan,
Owa mein Herz, nao das prinnt.
Wie ich hinein bin gegangen,
Hat es mich verhext, dies liebe Kind.
Meine Pfeife ist ausgegangen,
Aber mein Herz, nun das brennt.

(Ebenspanger)

 

Die Ausrede

 

(ein makassarischer Kelong – Sinngedicht)

»Der Regen (gibt er vor) nur hält mich fern,
Mich hemmt die Wolkenwand, sonst kam ich gern.« –
Doch ward der Himmel hell und mir wards klar:
Daß jene Wolkenwand – nur Vorwand war.

(Wollheim)

*


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