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1.
Die Frau: Götter seid ihr ohne Hymens Bande,
Aber Teufel in dem Ehestande.
Der Mann: O, das Teufelein ist zu vergeben;
Denn wir müssen in der Hölle leben.
2.
Pater: Ihrer schönen frommen Seele
Wird aus dieser Leibeshöhle
Bald der hohe Flug vergönnt
Zu den Heiligen hinüber.
Dame: Ach, Herr Pater! Man ist lieber
Unter Leuten, die man kennt!
3.
Weib: Ich liebe dich wie meine Seele.
Mann: Weib! Wann liebst du mich wie deinen Leib?
»Fort! Adam, aus dem Paradies!« –
Der Sünder ging und trugs gelassen.
Doch als der Engel nun auch seine Frau verwies,
Da wußt er sich vor Jammer nicht zu fassen.
»Die besten Weiber sind fürwahr
Ein süßes Übel!« – spricht dein Ehesklav, Meliße.
Froh lispelt deiner Buhlen Schar:
Er hat das Übel, wir das Süße.
Daß ihren Bräutigam nicht
Sein Höcker zu Boden ziehe,
Pflanzt ihm Rosalie frühe
Aufs Haupt ein Gegengewicht.
»Ich schwanger? Wer so afterreden mag!
In vierzig Wochen kommt die Unschuld an den Tag!«
Schön Julchen hatte sich versprochen:
In vierzig Tagen kam die Unschuld in die Wochen.
»Mein Weib im Totenkleide!
Gottlob!« – rief Valentin. –
Nun stirbt er fast vor Leide:
Sein Pudel ist dahin!
Doch Lästersucht entscheide
Nicht wider den Gemahl:
Der Hund war seine Freude,
Die Gattin seine Qual.
Wenn Liebchen dich umschlingt, fühlloser Ehgemahl,
Ist sie der Weinstock, du der Pfahl!
Wer sie zum Weibe hat, der scheut kein Ungeheuer,
Und rennt mit Freuden ins Kanonenfeuer.
Zwar küßt er jeden Tag ein anderes Gesicht,
Doch wahrlich, flatterhaft ist dein Ricardo nicht.
Ein Sittenrichter neuer Zeit,
Ihr Mädchen, schilt an euch das Laster
Der Plaudersucht und Eitelkeit.
Der lächerliche Kritikaster!
Euch tadeln, daß ihr – Mädchen seid!
Pfui, Fannia zu Metzen zählen!
Heut würde noch das fromme Kind
Mit Freuden sich ein Kloster wählen –
Wo junge Patres sind!
Durch Treue hätt ich einen nur beglückt:
Mein Flattersinn hat Tausende entzückt.
Kein Weib, wies einmal sich ergab,
Wird künftig mehr zum Papst erhoben;
Denn jeder legt zuvor schon Proben
Von seiner Mannheit ab.
Sein Kreuz soll jeder auf sich nehmen?
Wie wenig Frauen da zu Fuße kämen!!
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