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Geboren zu Andes bei Mantua, Verfasser der Aeneis sowie zahlreicher Lehr- und Hirtengedichte.
Eine syrische Dirne, frisiert nach griechischer Mode,
Und nach des Tamburins Takt zierlich bewegend den Leib,
Tanzt vom Becher erhitzt vor der schwarzgeräucherten Schenke,
Mit abwechselnder Hand schüttelnd die Rassel empor:
»Wozu frommt es doch, auf staubiger Straße zu wandern?
Wieviel lieblicher ists, trinken auf schwellendem Pfühl?
Hier gibts Fässer und Krüge, Pokale und Rosen und Flöten,
Lauten und Laubengeflecht, schattig von Reben umrankt. –
Bist du so klug, so komm herein, laß Gläser kredenzen
Oder auch, so dirs beliebt, Becher von hellem Kristall.
Komm herein und pflege der Ruh im Schatten des Weinlaubs
Und ums nickende Haupt winde von Rosen den Kranz.
Komm herein und koste im Kuß die Lippe des Mädchens,
Das dir mit schmeichelnder Hand glättet die Falten der Stirn.
Willst du zum Leichenbegängnis dir sparen die blumigen Kränze?
Etwa zum Schmucke des Sargs brauchen den Schmelz und den Duft?
Wein und Würfel herbei! Zum Kuckuck, wer sorget für morgen!
Lebet! so lispelt der Tod, lebet! ich komme gar bald.«
(Joh. Scherr)
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