Das Geständnis tut mir leid;
Doch ich gäbe viel darum,
Wär' ich nicht so gar gescheit,
Sondern schlicht und göttlich-dumm.
Die verfluchte Bildung hängt
Mir im Nacken wie ein Zopf,
Und von ihrer Last bedrängt
Wankt und wackelt mir der Kopf.
Die Magister meid' ich längst;
Doch bei seinem Sonnenritt
Schleppt mein armer Flügelhengst
Keuchend noch den Schulsack mit.
Weckt zur Nacht mich irgendwer,
Noch im Halbschlaf sag' ich gleich
Ihm die ganzen Kaiser her
Von dem heil'gen röm'schen Reich,
Und sofern er nicht entschlüpft,
Explizier' ich stundenlang,
Wie den Weltenlauf verknüpft
Innerster Zusammenhang.
Regeln, Formeln und Brevier,
Namen, Daten jeder Art,
Mein Gedächtnis hat sie mir
Unerbittlich aufbewahrt.
Lebensflut, die mich umringt,
Möcht' ich schaun mit klarem Blick;
Aber wie ein Tiger springt
Mir die Bildung ins Genick,
Bleibt dort hocken festgekrallt,
Summt mir, wenn ein muntrer Chor
Ganz in meiner Nähe schallt,
Lauter Jahreszahlen vor.
Wär' ich nicht in ihrem Joch,
Ach, ich hätt' es nie vermißt,
Einen Lehrer brauch' ich noch,
Der mich lehrt, wie man vergißt,
Wie man weder forscht noch zählt,
Sondern in die Welt vernarrt
Sich auf gutes Glück vermählt
Mit der Törin Gegenwart.
Wenn ich deren Liebster bin,
Geb' ich alle Wissenschaft
Und Gelahrtheit gerne hin
Für ein bißchen plumpe Kraft,
Tappe zu mit blinder Wucht,
Reiße lachend mir vom Baum
Seine schönste reife Frucht,
Halte sie und weiß es kaum. |