Hussa, das ist das wilde Heer,
Das wilde herrliche Heer,
Gepanzerte Streiter des Lichts,
Speerstürmende Kämpen der Wahrheit;
Es heult der Wind, die Fackeln glühn,
Die Eichen rauschen frohlockend auf;
Wie angstvoll die Waldtiere winseln!

Da toben sie her,
Rotwangige, lockige Jünglingsschar,
Ernstblickender Männer heilige Kraft,
Markige Greise, Jünglingen gleich;
Denn vor des Auges Feuerlohe
Entschmilzt des Hauptes Schnee.
Staub siedet empor; die Rosse keuchen;
Dort stürzet ein Reiter und hier und dort,
Gestürzt, zerstampft, vergessen:
Die Fackel leuchtet nicht minder hell,
In Bruders Hand geschwungen.

Drüben das strahlende Götterziel,
Ein gähnender Abgrund dazwischen.
Rosse stürzen, Leiber stürzen;
Mut, ihr Braven!
Füllet zerschellt den Abgrund aus,
Bahnet Brüdern den Weg!

Gespenster, was grinst ihr am Wege so fahl?
Was wälzt ihr Blöcke
Über die Bahn und Stämme?
Kenn' ich euch recht, dich, geifernder Wahn,
Dich, nagender Spott,
Dich, giftenthauchende Zwietracht,
Und dich, allen überschrecklich,
Kahle, nüchterne Torenweisheit,
Mit dem eisigen Lächeln?

Holla, du wildes herrliches Heer,
Sie hemmen dich nimmer
Im sturmüberholenden Flug;
Von Mittag und Abend und Mitternacht
Kommen die Brüder,
Kommen die Söhne,
Kommen der Enkel sprossende Scharen,
Füllend und mehrend gelichtete Reihen
Und mit flammenden Sonnenschwertern
Spaltend wolkige Dämmerung.

Dämmerung!
Noch trieft von Blut,
Von rotem, heiligem Sonnenblut
Der Mantel des Morgens;
Noch folgen dem unaufhaltsamen Zug
Raublüsterne Geier,
Nach Herzen lüstern,
Nach einsam verzuckenden Menschenherzen.

Doch schon enttaucht
Aus blutiger Frühe
Das lautere Gold des göttlichen Tags,
Und sterbend grüßen die lodernde Pracht
Hinsinkende Helden.
Sie grüßen den lichtverschwendenden Morgen
Und grüßen die ungeborenen Brüder,
Die aus dem Golde lebend und siegend
Schmieden werden die Königskrone
Für der adeligen Menschheit
Gramentlastete, leuchtende Stirn.