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Dem Erieseegestad, in ferner Mitte
Des großen, freien, ein'gen Zukunftlands,
Wo deutscher Sprache Laut und deutsche Sitte
Gehütet wird in ungebleichtem Glanz,
Nahn heute sich mit ernstem Geisterschritte
Zwei Fürsten, haltend einen ew'gen Kranz,
Zwei Herrscher, auf den höchsten Thron gestellt,
Wenn auch ihr Reich nicht ist von dieser Welt.
Nicht blutlos nahn sie gleich beschwornen Toten,
Nein, lebend, wie da lebt ihr Werk und Wort;
Sie kommen als der Heimat heil'ge Boten,
Mitführend einen wundertät'gen Hort.
Die weiten Wellen der Atlantis lohten,
Und durch die Sphären scholl ein Festakkord,
Als diese Kündiger von allem Besten,
Was Deutschland einschließt, pilgerten gen Westen.
Nicht übers Meer die vielen tausend Meilen
Sind sie gewallt zu kurzem Freudenbraus;
Sie kamen, um zu bleiben, um zu weilen,
Um als die Eurigen jahrein, jahraus
So Glück wie Leid getreu mit euch zu teilen;
Denn wo man sie versteht, sind sie zu Haus,
Es ragt ihr Thron, wo man sie weiß zu hegen,
Wo man sie liebt, verstreun sie Göttersegen.
Nun sollen festlich alle Glocken läuten
Zum frohen Zeichen, daß euch Heil geschah,
Und wollt ihr jenen Wunderhort erbeuten,
So denkt: Wie hier sie stehn, einander nah,
So mög' ihr edler Freundschaftsbund bedeuten
Ein Bild von Deutschland und Amerika:
Zwei Große, machtvoll sich entgegenreifend,
Gemeinsam nach dem Kranz der Menschheit greifend. |