Ludwig Fulda
Melodien
Ludwig Fulda

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Der Gekrönte

        Wer über die Menge will ragen,
Der muß eine Krone tragen,
Eine Krone aus Dornen dicht,
Die seine Schläfen blutig sticht.

Die scharfen, spitzigen Dornen,
Die müssen ihn stacheln und spornen
Am hellen Tag und in dunkler Nacht,
Bis er sein schweres Werk vollbracht.

Nie darf er, um sich zu letzen,
Die Krone vom Haupte setzen,
Von seinem armen, wunden Haupt,
Dem Rast und Frieden sie geraubt.

Seht, ruft die Menge voll Hohne
Und deutet auf seine Krone:
Seht, von der Stirne rinnt ihm Blut;
Das kommt von seinem Übermut.

Und weichen scheu zur Seite
Und geben ihm kein Geleite
Auf seinem Wege, hart und steil,
Der ihnen bringen soll das Heil.

 

 


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