Ludwig Fulda
Melodien
Ludwig Fulda

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Das verschüttete Glück

        Hier steh' ich sterbensmatt,
Das Herz zerbrochen und das Hirn zerrüttet,
An meines Glückes Trümmerstatt.
Derselbe Feuerberg, durch dessen Glühn
Ihm Wärme ward, zu sprossen und zu blühn,
Hat es verschüttet.
Gleichgilt'ge Menschen gehn den Weg entlang,
Nicht ahnend, was der Boden hier verschlang,
Und ich muß ungeduldig harren,
Bis sie vorbei sind, um darin zu scharren.
Bald hier, bald dort aus einem Aschenhauf
Grab' ich von meinem einst'gen Glücke
Entzwei geborstne Stücke
Mit blut'gen Nägeln auf.
Die Splitter zeigen noch die Schönheit und den Glanz
Der hingeschwundnen goldnen Tage;
Doch keine Klage
Und keine Mühe macht sie wieder ganz.
Ich sammle sie, nicht um mich zu bereichern;
Jedoch mich überkam's
Als letzte Pflicht, die Scherben aufzuspeichern
Im räumigen Museum meines Grams.
Was ich entreißen kann dem Trümmerfeld,
Das sei zu meines Glückes Angedenken,
Ihr Freunde, dort in Kasten und in Schränken
Für euch behutsam aufgestellt;
Und geh' ich zur willkommnen Ruh',
Dann, um die Sammlung zu vollenden,
Mit frommen Händen
Legt mein gebrochnes Herz dazu!

 

 


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