Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Francisco Lachnero

die 2. Aprilis 1883
annum octogesimum nacto

Mel. Franz Lachner, opus 165.


I.
              Macte senex Triumphator!
Melodiarum Imperator,
  Euphoniarum signifer,
Qui orchestram Bavarorum
Tot curricula lustrorum
  Gubernasti lauriger.

Nam non solum bellatores,
Decet laurus et victores
  Tibi, Lachner, similes:
Ha triumphos vespertinos
Suiticos et Cornarinos
  Tu egisti quoties!

Quoties illic in Odeo
Aram magno tuo Deo
  Coronasti Delphico!
Grave sceptrum vibrant reges, –
Venustatis tu das leges
  Scipione magico.

Octoginta nactus annos,
En! Ad ultimos Britannos
  Et in Thules nebulam
Fama tua penetravit!
Nomen tuum triumphavit:
  Macte, senex, gloriam!


II.
          Heil Dir, greiser Triumphator,
Dir, der Tonkunst Imperator,
    Seneschal des holden Klangs!
Der Du manch Jahrzehnt von Jahren
In dem Land der Bajuvaren
    Warst der Bannerwart des Sangs.

Traun, es steht nicht nur den Kriegern,
Steht auch Deines gleichen Siegern,
    Lachner, wohl der Lorber an:
Horch, wie Deine Suiten tönen,
Und schon naht, Dein Haupt zu krönen,
    Katharina Lusignan.

Ha, wie oft dort im Odeum
Hieltest Du ein laut Tedeum
    Deinem großen Gott Apoll:
Deines Zauberstabes Schwingen, –
Welche Töne ließ er klingen
    Weihevoll und wundervoll!

Jung in Deinen achtzig Jahren,
Stark in Deinen Silberharen
    Waltest Du des Heiligthums:
Bis in Thule's Nebelboden
Und zu fernsten Antipoden
    Drang der Wohlklang deines Ruhms.


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