Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Tannhäuser's Rückkehr.

        Wie Morgenroth am Himmel aufzittert,
    So sprüht es rings aus den Schachten herauf:
Des Berges Nacht erdröhnt und gewittert,
    Die Riegel, die Thore, sie fliegen auf:
Ein strömt der Sonne leuchtender Schein: –
    Tannhäuser im Lorber schreitet herein!

Die Nacht wird Tag und glänzende Helle
    Durchrieselt, durchglüht die Zauberfluth
Und flammt und sprüht um die heimliche Stelle,
    Wo das süße Weib still vor ihm ruht.
Er kniet vor ihr, und in seinem Kuß
    Frau Venus zum Leben erwachen muß.

Sie öffnet das Aug', und es blicket wieder
    Der Liebe Seele daraus ihn an,
Und heißt ihn willkommen und zieht ihn nieder, –
    Da ward ihm ein Himmelreich aufgethan.
»Der Schönheit Meister grüß' ich Dich!
    Ich bin Deine Seele – und Du bist ich!«


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