Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Mein erster Abendgang in Breslau.

(25. März 1888.)

        Ich ging, ein Zweifelschwanker,
    Hin durch die fremde Stadt:
Ob hier auch wohl mein Anker
    Auf Grund zu hoffen hat?

Am Pregel war gerathen
    Mein mühefleißig Sä'n:
Ich sah aus meinen Saten
    Voll-Aerndte auferstehn.

Doch ob auch hier im Lande
    Mir Odhin Sieg beschied?
Verläuft mein Wort im Sande?
    Verhallt im Wind mein Lied?

Und bang' sah ich nach oben
    In's dunkle Wolkendicht:
Da plötzlich ist's zerstoben: –
    Durch brach der Sterne Licht!

Auf! Ob in Nebelferne
    Manch' theures Bild entwich:
Noch sind's die gleichen Sterne –
    Der Gleiche auch bin ich!

Noch trifft mein Schwert, das scharfe,
    Der Muth ist unversehrt:
So töne denn, du Harfe,
    So blitze denn, du Schwert!


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