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I. | |
Als Gesandter Barbarossa's Kam zu Saladin dem Großen Einst der tapfre Tempelritter Sigiswalt von Hohenstolz. Unbefleckt, gleichwie der weiße Und da Treuepflicht des Ritters, Schenkte Saladin ihm volles, Seines Frauenhauses Perle, Denn er traute sehr dem Deutschen, »Ja, sie kann mir gar nicht lügen, |
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II. |
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Aber stärker als des Ritters Und des Templers und Gesandten Dreifach starke Pflicht der Treue, – Stärker war der Liebe Macht, Welche Sigiswalt und Fatme Klug geplant ist die Entführung: Alles günstig! Keine Merker! Seinen Schlummersegen heischend Nieder beugt sie heut' das Köpfchen, An dem Kinn – mit Einem Finger – Gluthen schießen ihr in's Antlitz, Was erschüttert so die Brust Dir? Liebst du diesen Tempelritter? »Lügen kann ich nicht, ich lieb' ihn!« »Und ihr wolltet flieh'n? Lüg' nicht!« »An der Pforte harrt sein Schwarzroß?« »Dreimal schlägt er in die Hände?« |
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III. |
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Um die Mitternacht am Garten- Pförtlein harrt des Deutschen Schwarzroß: Dreimal schlägt er in die Hände, Wies genau beredet war. Und es thut sich auf die Pforte, Denn ein Troß von zwanzig Kriegern Fatme selbst hat Dich verraten,« Und sie reißen ihm den weißen Und in's Antlitz schlägt der Fürst ihm: |
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IV. |
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Und am frühen Morgen führen In den Hof sie den Gefang'nen, An dem Frauenhaus vorüber, Ragendem Schafotte zu. Da durch's goldne Ladengitter Für Dich sterben: – doch nicht lügen! Aber Dank Dir, daß die Schande Alles, was Du mir verschuldet, Und sie schlugen ihm das Haupt ab, |