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I. | |
In dem Jahre siebzehnhundert, Vierundzwanzig Jahre zählend, Ausstudirt zu Salamanca Hat Alfonso de Vidal. – Oheims Muntschaft ist zu Ende: Aber vor dem Scheiden will er »Haus der Schönen« heißt die Villa, »Haus der Dreie«: denn es wohnen – Donna Laura heißt die Tante: Braune Zöpfe trägt Ximene, Zwei Semester disputirten Und so oft Alfons vorüber (Daran war nun nichts Besond'res: Aber welche von den Dreien Und er nimmt die treue Zither – »Edle Donna, übermorgen Und bevor der Ton verhallt ist, Eine rabenschwarze Malve: Schwer betroffen steht der Jüngling! Doch wie er die rothe Rose Eine kleine, weiße Blüthe: An den Hut steckt zu der Malve |
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II. |
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In der nächsten Nacht im runden Sale steht des ersten Stockwerks Don Alfons, die seid'ne Leiter Zieht er nach auf den Balkon. (Nun darf das Euch nicht befremden, Sieh, drei Schlafgemächer münden Aus der Ostthür tritt in rothen Schwebt die bräunliche Ximene: Aus der Südthür stürmt da glühend Mag der Vorhang weh'n, das Füßlein Aus dem Vorhang süß ein Stimmlein, Ganz gehüllt in weiße Schleier, Lichte goldne Locken fluthen Dieser sinkt auf's Knie vor Staunen, Bin das Bäslein aus Asturien. Wann sie aus den Läden grüßten In den Bergen von Asturien Auf vom Boden sprang Alfonso, Und herab die seid'ne Leiter »Ach, wohin, wohin, Geliebter?« Er hielt an vor jenem Kloster, |