Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Von Zweien.

                  Das war der fremde Sänger, der zog Land auf, Land ab,
Ihm lauschten Maide wie Frauen vom hohen Erker herab.

Vor seinen Feuerblicken sanken sie sehnend hin,
Von Allen nicht Eine vermocht' es, zu entflammen ihm Herz und Sinn.

Er kam vor ein Schloß, zu singen: verriegelt fand er das Thor,
Doch schaute aus schmalem Fenster eine blonde Maid hervor.

Da sang er viel süße Weisen und hemmte den rastlosen Schritt:
»Thu' auf den eisernen Riegel, du holdes Kind! Komm mit!« –

Das hörten des Hauses Diener – sie ließen ihn nicht herein: –
»Wer wagt's, mit Zauberliedern nach des Grafen Tochter zu frei'n?« –

Nicht stand er ihnen Rede, siegtrutzig ging er fürbaß. –
Sie sah's vom Erkerfenster, viel leide war ihr das. –

»Was habt ihr ihn vertrieben, weil er mir sang so schön?
Nun muß ich ihn suchen gehen hinaus auf die steilen Höh'n.« –

Und als im Abendschimmer erglänzte das Grafenhaus,
Da schob sie die eisernen Riegel, da schritt sie muthig hinaus.

Und fern her klang sein Singen, dem folgte sie immerzu:
Bis über Berg und Wolken: da fanden sie Beide Ruh'.


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