Der Eine lobt den Pegasus,
Den Luftballon die Andern:
Ich aber bin kein Luftikus,
Auf Erden will ich wandern! –
Und will man an dem Wolkenkahn
Just die Gefahren preisen: –
Ich lobe mir die Eisenbahn:
Da kann ich auch entgleisen.
Du schiltst: »Das Dampfen geht zu schnell,
Man sieht nichts von der Landschaft!«
Mit einem guten Rath, Gesell,
Schaff' ich Dir jetzt Bekanntschaft:
Fahr' mit der Bahn, wo's häßlich ist,
Wo schön, nimm Extraposten,
Die stellt Dir Stephan jeder Frist,
Nur – scheue nicht die Kosten! – –
Doch muß es schnell geh'n, – o wie gut
Sind dann die Eisenschienen!
Wie oft sie doch des Sehnens Gluth
Rasch zur Erfüllung dienen!
Weihnachten naht! Es glänzt der Baum,
Mama seufzt nach dem Jungen:
»Es ist zu weit! – Ein Wunsch! Ein Traum!« – –
Da kommt er schon gesprungen!
Papa hat still telegraphirt,
Bezahlte Antwort. »Dank! o!«
Die Bahn hat pünktlich ihn spedirt:
Da steht er frisch und franko! –
Die Hochzeit naht! Das Bräutchen klagt:
»Den Schnee durchdringt kein Kampfroß!«
Da! Horch! Es pfeift! Kühn hat's gewagt
Das eh'rne, schwarze Dampfroß. –
Es droht der Feind! Die Wacht am Rhein,
Wohl weicht sie der Gewalt nicht, –
O Gott, sie muß verloren sein,
Kommt Hilfe stark und bald nicht.
Weh! Allzu ungleich wird der Kampf!
Da! Horch! Was pfeift vom Weiten?
Aus Kohlenrauch und Pulverdampf
Heran die Helfer schreiten!« –
Mann, Roß und Reiter und Geschoß!
Was hat sie hergetragen?
War's Zaubermantel, Wolkenroß?
O nein! Ich will Dir's sagen:
Die Eisenbahn hat das gethan!
Sie kann für Krieg und Frieden
Die eh'rne Bahn, die Eile-Bahn
Um alle Länder schmieden.
Es ahnte nichts von ihr ein Ahn,
Ein noch so weiser Ahner:
Es lebe hoch die Eisenbahn
Und hoch die Eisenbahner! |