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I. | |
»Wolke, wanderst Du über die Welt? Warte, bis ich mich Dir gesellt!« »Eile: denn meine Nebelflügel »Über Hügel, Wasser und Au'n: »Dann rasch auf den Berg, soll Dir's gelingen, »Hoch steht die Sonn' im Heimaththal: »Pflügend im Feld wirst Du ihn erblicken »Willige Wolke, nur noch geschwind »Laß Deinen Knaben in warmer Wiegen »Du schwankst im Winde, die Schwingen gespannt: »Rasch vor dem Winde werden wir jagen, »Rasch durch die Welt und wieder zurück »Vorwärts wandr' ich: woher ich gekommen, – »Grüßt unsre Hütte der Abendstern, »Mich hat der junge Morgen geboren: »Kehret mein Gatte zurück vom Feld, »Kehret der Mann von des Ackers Brodem, »Aber mich? mich trägst Du zurück »Mit mir sinkest auch Du zur Erde: »Und suchend dann fern von Allem, was mein? »Willst Du schauend die Welt durchjagen, »Nicht nach der Welt steht ferner mein Sinn! – »Du hüte, was Schicksal Dir gnädig beschieden! |
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II. |
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»Sausende Wolke, nun sitzest Du fest An meiner Väter steinernem Nest! Jetzt breite mir willig die schwarzen Schwingen, Dann hebe Dich vor des Sturmes Gebraus, »Deine Mutter, Kind, wird Herzleid quälen, – »Die Mutter ist todt, der Vater erschlagen, Das siebente Kind gerieth ich nicht recht, Sechs lagen im Schild, mich hüllte die Windel, Die hab' ich heut' Nacht im Feuer verbrannt, Des Vaters Speer in meiner Faust, »Trägst Du nicht heimlich bangend im Herzen »Einen Liebsten gewann ich: – sie trieben ihn fort: Er wandert über der Erde Rücken, »Bleibe daheim: nicht kenn' ich mein Ziel, »Ich fürchte mich nicht vor ihren Streichen, »Theilst Du der fliegenden Wolke Los, Nasse Winde jagen von Westen.« »Eisig stürmt der Nordwinde Braus.« »Und vor der Sonne heißem Blinken »Sinke zur Erde, wo immer es sei: Soll ich mein Leben im Thurm hier verweinen? Nicht länger darfst Du am Stein hier sitzen: »Wirr sind die Wege der weiten Welt: »Wo Weise hülflos suchen Rath, Wo Männer stolz in Schlachten geh'n, Nun auf! gen Osten: der Sonn' entgegen: |