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Warum so oft in Blüthentagen Weht durch den Lenz ein ängstlich Zagen? Warum so oft nach hellem Sonnenschein Hüllt sich der Himmel rasch in Schleier ein? Darf bei des Lebens vollstem Segen Auch Wehmuth ihre Flügel regen? Ach! oder ist es nur des Echo's Ruf, Den meines Herzens Sehnsucht schuf? |
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Ein Adler regt die Schwingen: Er schwebt in lichtem Glast, Mir will das Herz zerspringen Vor Sonnensehnsucht fast. |
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O nimm auf Deine Flügel Mein gottverlangend Herz, Und über Thal und Hügel Trag' Du es himmelwärts. Ich fühle mich erbeben Und glühend aus dem Herzen |
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Mir sind verwehrt der Liebe Klagen, Tief verborgen muß ich tragen Heiße Gluth, die mich verbrennt: Einer lebt, der ganz sie kennt. |
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O komm! eh' die Lieder verklingen, Eh' schweigende Nacht um mich ruht Und des Todes schwarze Schwingen Ersticken die flammende Gluth. O komm! eh' im zitternden Herzen, |
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Spanne die Flügel, Sehnsucht! Spanne sie weit und schwinge sie leicht; Flieg' über Land, über Wasser und Land, Fliege, bis daß Du sein Herz erreicht. |
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Nicht Ungemach noch staubig Müh'n Ruft Seufzer auf die Lippe mir: Das thut der Liebe zuckend Glüh'n Nach Vollvereinigung mit Dir. |
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Schuf Dir's eigenes Verschulden, Ward Dir's eine Schickungspflicht: Lerne sehnend Dich gedulden, Glühend Herz, und springe nicht! |
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Was der Blume Sonnenschein und Thau, Ist meiner Seele des Geliebten Schau. |
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Hoffenden Harrens Sonnenschein: – Vergebenen Wartens trostlose Pein! |
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Weh! wer in vollen Zügen Den Liebesbecher trank, Er findet kein Genügen: Entbehren macht ihn krank. |
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Ach, hörtet je Ihr Nachtigallen schlagen In nebelschweren grauen Regentagen? – Wie sollt' ich Worte fügen denn und singen, Nun mir das Herz in Gram schier will zerspringen! |
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Nun Trutz Euch, ew'ge Mächte! Brecht heraus! Mit Schmerzen, Trennung, Kampf und Kummer habt Ihr uns getroffen, Wir halten Eurer Donner Schläge aus: Sie überdauert unser Glauben, Lieben, Hoffen. |
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Um Ruhm und Ehre nicht, noch Glanz Nicht um der leichten Freude Kranz: Ach! um ein unerreichbar Lieben Sind wir auf steile Höh'n getrieben. |
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Ahnst Du's, wie ich begehre nach Deines Auges Strahl? Dann weißt Du, wie ich lebe: Dir fern in dunkler Qual. |
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Keine Seele kann fassen, keine Zunge sagen, Welch' Sehnen nach Dir mein Herz muß tragen. |
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Wohl ward noch nie in Menschentagen Solch Sehnen hin und her getragen, Als zwischen Dir und mir.. Auf heißen Liedes hohen Wellen Dann schlagen lohend rothe Flammen |
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Wie vom Himmel die Tiefe, so weit Ach! bin ich von Dir: – Und zu Gespielen gesellten sich mir Sehnsucht und Einsamkeit. |
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Könnt' meine Sehnsucht sprechen, Sie spräche nie: – Dein Herz müßte brechen, – Spräche sie. |
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Ich fände leicht die wirren Straßen, Die zu Dir ziehn: – Ach und ich liebe Dich aus der Maßen Und soll Dich fliehn! |
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Ich liebe das Licht und liebe die Sonne: Aber viel mehr lieb' ich Dich. Ich liebe des Windes schwellende Wonne, Aber mehr noch, viel mehr Dich. Der Lenz ist schön mit Blust und Segen, Im grünen Wald auf rother Haide |
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O wohl ihm, wer im Ueberschwang der Lust Ausjubeln darf den heißen Drang der Brust. |
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Die höchsten Freuden, die tiefsten Schmerzen Jubeln und brennen schweigend im Herzen. |
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Schon ward in aller Menschen Zungen Der Liebe Lust und Leid gesungen: Wie sie gelohnt in Ueberfluß Und wie sie doch verrauschen muß. – Doch jene Liebe, stillverschwiegen, Die keinem Schicksal wird erliegen, – Wie selten sie doch Sänger fand. Die singt nur, wer sie selbst erkannt. |
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Mag's regnen, mag die Sonne scheinen: – Wem's weh' im Herzen, der muß weinen. |
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Weh, wehe! wenn Du nun gleich mir In stillen Schmerzen brennen mußt! Wär' mir's vergönnt, ich nähme sie Dir Und senkte sie all' in meine Brust. |
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Tage wechseln mit Nächten, Es wechseln Sonn' und Mond: Doch immer gleich mir im Herzen Die große Sehnsucht wohnt. |
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In seligen Tagen nicht geize mit süßem Gewähren: Ach, dem Genuß folgt bittres Entbehren. |
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Selig Schweigen, Das Haupt leis' neigen, Dich mir denken, In Dich versenken Mein ganzes Sein, – So treib' ich's gerne, |
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Wie mein Kopf an ihn denkt, Mein Sinn nach ihm lenkt, Mein Herz an ihm hängt, Dem Einzig Einen! Die Sonn' ist nicht rein, Der Tag ohne Schein, Nur Kummer mein. Ist er fern mir Alleinen! |