Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Freia's Spruch zu einer Verlobung.

      Nun freue Dich, Frigga!
    Bald binden die blühenden
Beiden den Bund,
    Der ewig sie einet.
Weißt Du noch, Wonnige, wie
    Ich Lustige listig die Liebe
In den Zögernden zärtlich entzündet?
    Es müssen der Minne und mir
Wogende Wellen wie
    Lachendes Land,
Feuer und Flammen, Felsen und Fluren,
    Alles auf Erden
In Demuth mir dienen!
    Weißt Du noch, wie auf den Wogen
Des Pregels das prächtige Par
    Im schaukelnden Schifflein,
Das fröhliche, fuhr?
    Hurtig huscht' ich herbei,
Und der niedlichen Nixe, der neckischen,
    Des Flusses befahl ich
Mit starkem Stoß an das Steuer
    Das bebende Bot bordüber zu biegen.
Da meinte die Maid, den muthigen Mann
    Rasch über den Rand
Schon sinken zu sehn:
    Schrill schrie sie im Schreck,
Auf sprang die Spröde und spreitete
    Ängstlich um ihn den Arm:
Auge sah da in Auge,
    Und Freia's Funke, – der flog!
Zärtlich entzündet, unzögernd,
    Ihr hob sich das Herz
Und nicht minder dem Manne:
    Selig sah er,
Daß lang' sie ihn liebte.
    Siehst Du, so sollen Segel und Schiff
Und Wasser und Woge
    In Demuth mir dienen,
Mir, Freia der Frohen,
    Die Allen auf Erden wie in Asgardh
Wonnigste Wonne gewährt.
    Gewirkt ist mein Werk,
Zu Ende mein Amt:
    Nun, Frigga, freudige Frau,
Nun walte Du weiter
    Des häuslichen Herds
Und bald auch, wähn' ich, der Wiege.

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