Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Zur Hochzeit eines Sternkundigen.

Wie die Sprache so schön das Vermählungsfest und so weise genannt hat: die Hochzeit!
    Denn am heutigen Tag in der That auf den Höhn des Lebens erscheinet dies Par uns.
Doch das Fest, es verrauscht, und die Rosen verblüh'n und es welkt auch die grünende Myrthe.
    Nur Ein Zauber vermag das vergängliche Glück in ein dauerndes weihend zu wandeln:
Der Zauber, er liegt in der eigenen Brust der Vermählten verwahrt und geborgen:
    Wer im Staube des Pfads durch die lärmende Welt zu den Sternen richtet das Auge,
Zu den Sternen, die still in stets leuchtendem Glanz auf den ewigen Bahnen dahinzieh'n, –
    Der empfängt in der Brust den gesegneten Glanz, der das Glück unvergänglich ihm weihet,
Dann bestehet die Lieb', und die Freude gedeiht, und der Friede waltet am Herde,
    Wo ein Par sich gelobt am geschmückten Altar nur den Idealen zu dienen,
Denn die Sterne der Menschen auf Erden, sie sind es, die ewigen Ideale.
    Drum wünscht der Poet, daß der Sternendienst von Euch Beiden treulich gepflegt wird,
Daß das Schöne zumal und die Muse der Kunst an dem Herd Euch dauernd verweile:
    Dann in »prästabilirter Harmonie« durch das Leben werdet Ihr wandern,
Wie am Himmel dahin der melodische Gang der Gestirne nach ewigen Rhythmen.

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