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Wirtschaft.

Im Hauptbahnhof zu Frankfurt

Von Alfons Paquet

Die hohe weite Eisenhalle braust, ein Stöhnen, Stoßen,
Knirschen, Klirren und Donnern hallt da innen
Von Eisenzügen, die den Port gewinnen.
Gewölbte Dämmrung. Mit gewaltig großen
Trüben Glaswänden fängt-umfängt sie Rauch und Licht,
Lärm, Ruh und Eile; fahler bricht
Des Himmels Blau durch ihres Giebels Bogen,
Laternen glühn tiefrot, rubinengleich,
Wie Sterne klar als Zeichen hochgezogen.

Ein weiter Saal. Viel Lichter, Menschen, Tische.
Es dunkelt drauß. Durch eine Tür von Glas
Blinkt hell die Straße her. Elektrisch bleich
Strahlt eine Lampe, bläulich, oft gespiegelt
Von Scheiben, Gläsern, Spiegeln, Türen –
Sie scheint durch einer Laube Grün zu führen:
Zart blüht ihr Licht im Laub von Schwarzdornbäumchen,
Sie scheinen prall durchsonnt, doch stehn in kühler Frische.

Laub, Rasen sind smaragd vom grünsten Licht. Und heiter,
Geschäftig, leuchtend, – so vom Schein
Der frühn Beleuchtung wie des späten Tags –
Kreuzt hier das Leben einer großen Stadt. Blinkfein
Spurwagen laufen, klingeln, Droschken rollen. Weiter
Öffnet der Platz sich, wieder jetzt verdeckt
Von Wagen und von Leuten. Drüben flammen
In Fenstern, Läden Lichter, bunt versteckt –
Traumhaft und mild und flüchtig klingt's zusammen.


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