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Von einer nassauischen Mundart kann man, streng genommen, nicht reden. Der Ausdruck aber hat sich für die Mundarten des Regierungsbezirks Wiesbaden eingebürgert. Willkürlich gezogene neustaatliche Grenzen kennt die Mundart nicht; die vorhandenen Grenzen für einzelne sprachliche Erscheinungen sind durch die ältere politische Gestaltung des Landes bedingt.
Gerade das Gebiet des jetzigen Regierungsbezirks Wiesbaden ist mundartlich keineswegs einheitlich. Wenn auch das gesamte Land von Franken besiedelt wurde, denen sich nach Osten zu Chatten zugesellen, so sind doch innerhalb des Gesamtfrankenstammes sprachliche Unterschiede so deutlich bemerkbar, daß man zu der Dreiteilung Rhein-, Mosel- und Kölnische Franken gekommen ist. Fast der ganze Taunus gehört zu dem rheinfränkischen, fast der ganze Westerwald zum moselfränkischen Gebiet. Nur ein verhältnismäßig kleiner Zipfel um Hachenburg weist die kölnische Mundart auf.
Wir stellen also, aus einem kleinen Gebiete zusammengedrängt, drei verschiedene Mundarten desselben Volksstammes fest. Gehen wir nun von Ort zu Ort, so finden wir auch da örtliche Besonderheiten. Beobachten wir die Mundart eines Ortes, so gliedert sie sich unschwer in die Mundart der älteren und die der jüngeren Leute. Achten wir einmal auf die Rede eines Menschen, der die Mundart spricht, so bemerken wir, daß auch der einzelne die Mundart ganz verschieden behandelt. Er spricht mit seinesgleichen anders als mit dem Fremden, bemüht sich, wenn er mit hochgestellten Leuten spricht, die Mundart nach Möglichkeit abzustreifen; denn er hat ja in der Schule Hochdeutsch gelernt.
Bei den nassauischen Mundarten setzt eine literarische Überlieferung erst verhältnismäßig spät ein. Alte Sprachdenkmale, die die ältere Mundart der Gegend festhalten, gibt es nur wenige. Auch in späterer, vorneuhochdeutscher Zeit, trat sie als Mundart, die von irgend einer größeren Kanzlei gebraucht worden wäre, nie in bedeutenderem Ausmaße in Erscheinung. Es ist also ganz anders als bei den niederdeutschen Mundarten, die schon in alter Zeit ihren Schreiber und Dichter fanden und dadurch an Fülle, Kraft und Schmiegsamkeit so gewannen, daß sie den nassauischen Mundarten darin überlegen sind.
Bis vor hundert Jahren gab es Dichtungen in den Mundarten des Nassauer Landes wohl kaum. Dann begann es in den größeren Städten, vor allem in dem damals noch selbständigen Frankfurt a.M. sich zu regen. Hier war eine alte Überlieferung, ein berechtigter Bürgerstolz, eine Neigung zum Festhalten des Alten, Überkommenen vorhanden. Carl Malß versuchte sich als einer der ersten mit großem Geschick und ausgezeichneter Kenntnis der Mundart Frankfurts in verschiedenen Dialekttheaterstücken, von denen der »Bürgerkapitän« geradezu als Kultur- und Sprachdenkmal bezeichnet werden muß. Weit über den Kreis seiner Vaterstadt hinaus bekannt wurden die Mundartdichtungen Friedrich Stoltzes. Seine Reime:
»Es is kää Stadt uff der weite Welt,
Die so merr wie mei Frankfort gefällt,
Un es will merr net in mein Kopp enei:
Wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!
sind Volksgut geworden. Es eignet diesem tapferen, geradherzigen Manne eine wundervolle Beweglichkeit der Sprache; er macht nicht etwa nur Witze, sondern hat einen köstlichen, frechen Humor, der bis zu einer barocken Stimmungslyrik ausreicht; ernste Vorwürfe dagegen gestaltet er nur schwer, dichtet aber ganz aus dem Geiste der Mundart. Überall merkt man den Schalk, der sich, über die Gefühle und Gefühlchen des ehrsamen »Berjersch« lustig macht. Von seinen Nachahmern ist er nicht übertroffen worden, und nur die Dichtungen Karl Ettlingers »von eme alde Frankforder« haben etwas von echtem Humor und virtuos gehandhabter Mundart.
Noch ehe Dichter sich um die nassauische Mundart bemühten, gab es literarische Erzeugnisse, die im Munde des Volkes gingen. Es ist die »kleine schöne Literatur des Volkes«, wie sie in Kinderreimen, Rätseln, Märchen, Schwänken und in selteneren Fällen auch im Volksliede vorliegt. Hier aber zeigt sich die Mundart in prachtvoller Plastik, und es ist leicht begreiflich, daß die ersten Sammler und Forscher auf dem Gebiete der Mundart gerade auf diese Stücke zurückgriffen, wenn ihnen die eigentliche Mundartliteratur fehlte. So finden wir schon in der Firmenich'schen, alle Dialekte des germanischen Sprachgebiets umfassenden Sammlung »Germaniens Völkerstimmen« (Berlin 1846) eine stattliche Anzahl von Proben nassauischer Mundarten. Auch der zweite Band des mundartlichen Sammelwerkes von Joseph Kehrein »Volkssprache und Volkssitte in Nassau« (Bonn 1872) wartet mit einer ganzen Fülle von ernsten und heiteren Stücken auf, von denen eine Reihe durch Herübernahme in die von Otto Stückrath veranstaltete Sammlung »Mir sein von hie« vor Vergessenheit bewahrt bleiben. Ein anderer Sprachforscher, Karl Christian Ludwig Schmidt, veröffentlichte in seinem »Westerwälder Idiotikon« (Hadamar 1806) sein »Hotzelmouslied«, das, wenigstens in Bruchstücken, heute noch im Volksmunde lebt und sich mit einem Preise des »Hotzelmous« (Mus von getrockneten Birnen) nach Art des Claudiusschen »Kartoffelliedes« begnügt.
»O, wer nor hätt' der Hotzeln vill,
Dö wör aus aller Nut!
Doi Känn sei dobei mouterstill,
En blären em ka Brut;
Ag spart mer domöt Botter 'n Kös,
daht Salz, dett Schmalz, dett Fett,
Der G'sondhat sei se ag gemöß;
Wer nor vill Hotzeln hätt!«
Eine Art traditioneller Mundartdichtung besitzt das ehemalige Residenzstädtchen Dillenburg, dessen »Wochenblatt« in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts manchen Beitrag in der Mundart enthält.
Auch die Weilburger Kerb hat schon frühzeitig einen Mundartdichter gefunden.
Alle diese älteren Zeugnisse einer beginnenden nassauischen Mundartdichtung kommen über eine gewisse bürgerliche Hausbackenheit, die die Mundart fast nur in scherzhafter oder gar tölpelhafter Weise benutzt, nicht hinaus, und diese traditionelle Benutzung hat der ganzen nassauischen Mundartdichtung geschadet und die Meinung aufkommen lassen, sie eigne sich nur zur Darstellung scherzhafter Dinge. Ein starkes Talent auf dem Gebiete der dialektischen Schwankdichtung war der Wiesbadener Franz Bossong, der in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit seinen »Gedichten in Wiesbadener Mundart« und »Gelunge Gescherr« einen Zeitabschnitt der nassauischen Mundartdichtung einleitete, der anscheinend noch nicht völlig zum Abschluß gekommen ist. Franz Bossong hat eine außerordentlich gemütliche Art, zu erzählen; das Wiesbadener Idiom ist ihm biegsam genug, wirkliche Reime zu schaffen, die nicht nur Übersetzungen aus dem Hochdeutschen sind, sondern sich als aus dem Geiste der Mundart geboren darstellen. Wie Friedrich Stoltze sein Frankfurt und die Frankfurter verherrlichte, so erfand Bossong für Wiesbaden und die Wiesbadener charakteristische Strophen.
Auch in Prosa erzählt Bossong ganz vortrefflich; seine Nachfahren haben die von ihm erzählten Scherze vielfach nachgedichtet und da sie schärfer zu pointieren wußten wie das »Birreche«, so werden ihre kürzeren, drastischeren Fassungen den echteren Stücken des ersten Erzählers vielfach vorgezogen. Bossong machte auch den Versuch, die Mundart für die ernste Dichtung zu erobern.
Otto Klein, der unter dem Decknamen Nielk in zwei Gedichtbändchen »For'n Kreizer Allerhand« veröffentlichte, reicht an Bossong nicht heran, wenn auch sein »Hännesche von Ailertche« lange Zeit ein beliebtes Vortragsstück war. Nur da, wo er in sein eigenes Erleben hineingreift und naiv erzählt, wirkt er ganz echt.
Von Bossong angeregt ist auch Rudolf Dietz, der in seinen ersten Dichtungen sich der Mundart von Naurod bei Wiesbaden bediente, dann aber jene Mischmundart der Gebildeten schreibt, die sich an das Hochdeutsche oft bewußt anlehnt. In seinen sieben Versbüchern »Deham is deham«, »Lustige Leut'«, »Nix for ungut«, »Pefferniß«, »Siwwesache«, »Uhrtornspäß« und »Zwiwwele« drängt alles zur Kürze, zum scharf ausgearbeiteten Witz. Aber seiner ganzen Arbeit könnte der Kehrreim seines Gedichtes »Sunndags« stehen:
»Was is doch die Welt an em Sunndag so schee',
Ich meecht jo mei' Lebdag nit sterwe!«
Das ist völlig ernst gemeint und entspricht der Wesensart des Dichters in vollstem Maße. Er erzählt einen Spaß mit Virtuosität, und ein Gedicht, wie »Die Deppedazion« gewinnt der Situationskomik des beliebten, von Bossong schon in Prosa bearbeiteten Stoffes sogar eine politische Pointe ab.
»Der Herzog hatt de Engehahner
En Wald geschenkt, un's wor kaa' klaner.
Drei Mann sich machte uff die Baa',
Dofir dem Herzog Dank ze saa',
Un innerwegs wor festgesetzt,
Was jeder met dem Herzog schwetzt.
Der irscht sollt saa': »Der Herzog lewe!«
Der zwaat: »Die Herzogin dernewe!«
Der dritt: »Un 's ganze Land soll lewe!«
Se kome glicklich in die Stadt.
Der Herzog aach erlaabt dann hat,
Deß sich die Engehahner Leit
Bedanke fir sei' Freindlichkeit.
Der Adjutant, der fihrt se nuff
Un micht en aach die Dihr noch uff.
Der irscht, wie der enin will gih',
Der stolpert, schmeißt virn Herzog hi'
Nn sät: »Des Laad, des sollste kriehe!«
Baaf, daht der anner uff em liehe
Un krext: »Die Fraa Gemahlin aach!«
Un schrumm, der dritt om Burrem lag:
»Un 's Ländche aach!« – – –
E poor Johr druff – 's is ewig schad –
Do hatt des Herzogtum des Laad!«
Jedenfalls hat Dietz die von ihm benutzte Mundart als »nassauische« auch außerhalb der Grenzen des Landes bekannt gemacht und eine Fülle von Nachahmern gefunden. Neben ihm haben unter andern Lina Forst, Karl Heinz Hill, Gottfried Cramer, Wilhelm Römer und Theodor Wittgen die Mundart in Vers und Prosa benutzt. Mancher ihrer mundartlichen Leistungen gegenüber muß jedoch bemerkt werden, daß die Mundart nicht zum Spielzeug in der Hand irregeleiteter Gebildeter entarten sollte. Denn sie ist, um mit Goethe zu reden, doch immer noch »das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft«. Eigenes bringen nur Frieda Reuting, die außer ihren Geschichten aus dem alten Höchst auch ein Wörterbuch der Höchster Mundart schrieb, der jugendliche Georg Rieser, der unter dem Titel »Eure« eine kleine Sammlung von Gedichten in der Mundart von Auringen-Medenbach herausgab, und Ludwig Rühle, von dem das lustige Buch »Als gebloose ihr Buwe« erschien. Rieser versucht sich mit Glück und Geschick auch bei ernsteren Stoffen, schmiedet seine Liebesliedchen und hat in seinem »Staaklopper« tatsächlich aus der Seele des einfachen Mannes gedichtet:
»Jetzt iß de Winter do,
Schnieferrern falle leis.
Mei Knochehänn wärn bloo,
Mei grooe Hoorn wärn weiß. –
Mei Herz kloppt leis unn mied.
Fest kloppt mei Faust die Staa.
Die Staa, die misse klaa,
Guck nor, wies Feuer sprieht,
Sprieht uff unn muß vergieh.
Bahl isses schworz versunke.
Mei Lewe wor nit mieh,
Nit mieh, wie su en Funke.
Aanst hots jo mieh geleucht,
Wie mer noch jinger worn,
Dochs hot nit weit gereicht. –
Ich worn fir noh geborn.
Ganz noh, fir unser Erd.
Ich hunn mich dief gebickt
Unn hunnse dreu geflickt,
Wenn aaner se verheert. –
Jetzt is de Winter hie,
Sei Dureglocke läure.
Mei Hammer leiht im Schnie
Un bei em Laad unn Freure.«
Seine »Motzerei« aber ist flott und schmissig hingeworfen, fast an gute Volksreime gemahnend:
»Mädche, worim schmollste?
Mach kaa Sache!
Ewig lieb sei, sollste,
Ewig lache!
Motzkopp, gebb mer Put.
Sei mer gut!«
Ludwig Rühle schreibt die Mundart der oberen Lahn unübertrefflich echt. Die Vorrede zu seinem Büchlein ist ein Kabinettstückchen mundartlicher Prosa:
»Wäi aich noch su e ganz klaa Buibche wor, do hot mer mei Kermespatt mol vom Herwerscher (Herborner) Mirtesmaad e Bloosdeng mitgebrocht.
Wann mer dodroff gebloose hot, glaabt mer grood, de Gehannstrauwel wern off Ustern reif, or mer dät off de Kresdoog Vajule (Veilchen) blecke – e su schie blous ds Bloosdeng.
De Honn hu gehoilt, wann se's hurte, un de Annern sin fortgelaafe, de Leu maan aich.
Wann aich e su met mei'm Bloosdeng off'm Puddelfaß gesässe hu, aut schienersch gobs doch net off dr ganze Welt. Stonnelang könnt aich bloose, als immer däi aa Surt.
En wann daa däi annern Buwe aus dem Kerchspill zesome kome – bai maich – offs Puddelfaß, deß gob irscht en Spitokel! Mer hu allemol us Schlä kräit – en da wäi! weirer saa'n aich dr naut!
Jo, su sein se, de grusse Leu.
Irscht kaafe se aam e Bloosdeng, daß mer bloose soll. Mer douts aach, so goud, wäis met dem junge Maul giht, un wann mer bläst, daa soll mer net bloose.
's eß alles verkihrt off der Welt. A meinem Bloosdeng hun aich dersch derallerirscht geprowiert.
Däi Schlä worn jo bal vergesse. Su aut haalt rasch. Daa hu mer sich off de Quetschebäm gesaßt un hun weirer gebloose, deß des Backes bal engesterzt eß wäi de Mauern vu Jericho.
Als gebloose, ihr Buwe! deß wor mei Wort.
Als gebloose, ihr Buwe! Us Herrgott Hot de Bloosdenger gemoocht, un deshalb aach de klaane Buwe. Drim derfe mer aach bloose, su lang wäis uns gout dout.
Als gebloose, ihr Buwe, en wenn aach de Stern um Himmel net mih leuchte, dei Fraad um Lewe derfe se dir net strebse, däi murre dir'sche lorre, däi es dei, do host dau e Recht off.
Drim: Als gebloose, ihre Buwe, un wann aach dr Hobch (Habicht) die Gaaß noch helt!«
Seine Verse reichen nicht an seine Prosa heran, und es fällt ihm augenscheinlich schwer, stofflich das rechte Maß zu halten. Die Urwüchsigkeit und Kraft dieses Dichters aber darf nicht verkannt werden; selbst in stofflich anfechtbaren Stücken offenbart sich ein ursprüngliches, derbes, in seiner Echtheit bezwingendes Können, das vorwärts weist.
Eigene Bahnen wandelt auch Wilhelm Reuter, der in der moselfränkischen Mundart seiner Heimat, des Dorfes Prath aus der Höhe bei Kestert am Rhein, denkt und dichtet. Hier sind Töne angeschlagen, die der nassauischen Mundart bis dahin fremd waren. Der weitaus größte Teil seiner Gedichte ist ernsten Inhalts. Was die Bossong, Klein und Dietz nur einmal versuchen durften, das rundet sich hier zu dichterischem Klang:
Obschied.
Mei Modder dhout die Hand mer drecke:
»Gott sähn dich, Kend, un bleiv mer brav!« –
Ich glaav, en Trän kemmt mir gelaaf,
Jed Wort well mir em Hals verstrecke;
Ich dräh mich rem, beiß off die Zänn,
Et wouhlt mer dejf em Herze drenn.
»Gott sähn dich, Kend, – bes off de Gorte
Bes on de Noßbamm gihn ich met.« –
»Naa, Modder, naa, dat sollst de net!« –
Noch mol die Hand, ganz ohne Worte,
Dann eil ich fort de Hob henous,
Mei Herz bleivt do em Modderhous.
Et wouhlt un giht mer dejf em Herze,
Ich eile fort bes off die Hih;
Ich dräh mich rem – un nau net mih
Kann ich et länger noch verschmerze;
Ich setz mich on de Därnepesch, –
Do soß ich lang un hon gegresch.
Schon rein formal betrachtet bedeutet Wilhelm Reuters Schaffen einen entschiedenen Aufschwung der nassauischen Mundartdichtung. Wie in seinem Sonett »Ich bär' em eind« hat er auch in einer ganzen Reihe von Balladen bewiesen, daß die nassauische Mundart in der Hand eines Meisters sich formen und bilden läßt. Bis jetzt liegen von ihm zwei Sammlungen »Su gihn die Gäng« und »Gott dau host vill Behlcher« vor, die sich langsam aber desto nachdrücklicher durchsetzen.
Der Vollständigkeit halber sei auch der gelegentlichen Versuche von Hans Ludwig Linkenbach, Heinrich Nieder, Fritz Philippi und Selma Lempp gedacht. Mit seiner Prosaskizze »'s Päckelche« steht Otto Stückrath, dessen bereits genannte, in der »Hessen-Nassauischen Bücherei« herausgegebene Sammlung »Mir sein von hie!« Mundartproben aus ganz Nassau enthält, einstweilen allein. Jedenfalls berechtigt das neuere Geschehen auf dem Gebiete der nassauischen Mundartliteratur zu der Hoffnung, daß sie eines Tages, gemeistert von einem Kenner und Könner, aus ihrem Aschenbrödeldasein herausgeführt wird, zu neuem Leben erwacht und sich innerhalb der deutschen Dichtung ihren Platz erobert.