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Bisher hatt' ich – weh mir Ärmsten! –
Meinen Zustand wohl verheimlicht,
Wie ich still und klug geliebt.
Ach, nun liegt mein Fall zu Tage;
Denn mein Leib ist aufgeschwollen:
Niederkunft steht mir bevor.
Morgens gibt mir Mutter Schläge;
Nachts schimpft mich der Vater Hure:
Beide raufen mir das Haar.
Einsam sitz' ich stets zu Hause;
Wage nicht mehr auszugehen,
Noch zum Spiel in freier Luft . . .
Zeig' ich je mich auf der Straße,
O, wie frech sie mich begaffen!
Bin ich denn so mißgestalt?
Doch wenn diesen Bauch sie sehen,
Stoßen sie sich in die Seiten –
Schweigen erst, schreit' ich vorbei!
Wieder dann mit Ellenbogen
Winken sie sich und mit Fingern,
Hinter mir, dem Wundertier.
Zeichnen mich mit stummem Nicken;
Möchten gar mich brennen sehen:
Weil ich einst in Sünde fiel . . . 286
Soll die Schmach ich weiter schildern?
Ich, nur ich bin im Gerede,
Ich in aller Leute Mund.
Ahnt dir wohl, du ferner Knabe,
Wie vor Schmerz ich hier vergehe,
Fast erstickt vom Tränenstrom?
Stehst du jetzt auf heiliger Erde,
Leidest du für unsern Glauben,
Kämpfst du um das Grab des Herrn,
Will dafür ich schweigend dulden,
Was an Martern hat erfahren
Einst Maria um ihr Kind . . .