Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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    Hier schläft ein Federheld! Er klagte Hungersnoth
So lange, bis der Tod
Sich sein erbarmte!
                                  Du! gieb mir, es ist mein Wille,
Dich, und die Feder!
Nein! die Feder geb' ich nicht,
Die nehm' ich mit in's Grab! Im Grab', ist alles stille,
Die Feder auch, gieb mir Dich und die Feder!
spricht
Am Schreibtisch auf und nieder gehend,
Der gute Nachbar Hain! der Schreiber bittet flehend:
Laßt mir die Feder! Gut! Behalt sie bis Verstand
Geschrieben wird von ihr! die Feder in der Hand
Stirbt er, ist sterbend froh, die Feder noch zu haben!
Die Feder wird mit ihm begraben!
Wohl ihr! Sie schrieb zuletzt zwey Zeilen voll Verstand:
Ach! hätt' ich mehr gedacht, und weniger geschrieben,
So war' ein Etwas doch von mir zurückgeblieben!

 


 


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