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Willkommen, Tag der Fröhlichkeit,
Mit Herzens-Paukenschlag!
Willkommen, edler Sohn der Zeit,
Willkommen, liebster Tag!
Der große Menschenvater lebt!
Weltbürger, freue dich!
Er, der des Menschen Würd' erhebt,
Der große Friederich,
Der lebt! Er lebe! – Freudenlied
Des Preußenvolks fang' an!
Wer Ihm in's Adlerauge sieht,
Der sieht den großen Mann.
Der große Mann ist mehr, als Held,
Ist mehr als König, ist:
Was du, Beherrscher einer Welt,
Auf deinem Thron' nicht bist.
Groß ist der große Mann durch sich
Und seines Denkens Kraft!
Kennst du den großen Friederich
In Heldeneigenschaft?
Den Großen? welcher nimmer ruht,
Als nach vollbrachter Pflicht;
Und Thaten wie die Stärke thut,
Und wie die Liebe spricht?
Den Weisen? den zufried'nen Mann?
Der Menschheit Stolz und Glück?
Der, wenn Er reich nicht machen kann,
Froh macht mit Einem Blick?
Der Er nicht ist, o du Gesang,
Den singe nicht! der mag
Ein Etwas seyn zu Saitenklang
Für einen andern Tag.
Für einen andern! dieser Tag
Hat Ihn an's Licht gebracht!
O Gott! in diesem Tage lag
Die Stunde mancher Schlacht!
Ha! wider den Gerechten war
Die ganze Welt in Streit;
War Menschenfreiheit in Gefahr?
Stritt Klugheit oder Neid?
Und Er – der Eine Große stand
Mit Muth und Thätigkeit,
Ein Fels im Meer! und überwand
Die ganze Welt im Streit!
Wir aber singen wahrlich nicht
Den Sieger, nicht den Held,
Der treten hieß in's Gleichgewicht
Die Mächtigen der Welt!
Wir singen den erhab'nen Mann,
Den Großen, groß durch sich!
Den Einen, stehn und sehn Ihn an,
Ihn, unsern Friederich!
Den Sterblichen! bewunden Ihn,
Stehn traurig! Still, Gesang!
Stehn fröhlich, unsre Herzen glühn,
Dem Landesvater Dank!
Er lebe, Gott! Sein Leben lehrt
Die Fürsten ihre Pflicht!
O Wahrheit, Wahrheit! Wenn Er's hört,
So lob' Ihn lieber nicht! |
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Mit Pauken- und Trompetenton
Erschall's in alle Welt:
Ein Weiser stieg er auf den Thron,
Mein Friederich, mein Held!
War nur Monarch, war nicht Despot,
Macht ging ihm nie vor Recht;
War, unser erster Patriot,
Des Vaterlandes Knecht!
Knecht immer mehr, als alle wir,
In Arbeit Tag und Nacht;
Bei der hab' ich, der Grenadier,
Ihn hundert Mahl bewacht!
Und, was nicht zu vergessen ist,
Er liebte Tugend sehr;
War wenig nur in Worten Christ,
In Thaten desto mehr!
Hingehend seinen festen Gang,
Auf seiner Sonnenbahn
Hat er in Schicksals Sturm und Drang
Unglaubliches gethan!
Der Freuden hatt' er wenig hier,
War selten seiner froh;
Schlief oft, das weiß sein Grenadier,
Im Feld' auf Stein und Stroh!
Der du den hohen Himmel wölbst,
Du wirst ihn dort erfreu'n;
Er ließ uns alle Freiheit, selbst
Die Freiheit – dumm zu seyn! |