Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Schlachtgesang vor der Schlacht bey Prag, den 6ten May 1757

Was kannst du? Talpatsch und Pandur,
    Soldat und Officier!
Was kannst du? Fliehen kannst du nur;
    Und siegen können wir.

Wir kommen; zittre! Deinen Tod
    Verkündigt Roß und Mann!
Wir kommen, unser Kriegesgott,
    Held Friedrich, ist voran!

Auch ist, mit seiner Heldenschaar,
    Der Held Schwerin nicht fern.
Wir sehen ihn; Sein graues Haar
    Glänzt uns, als wie ein Stern!

Was hilft es, Feind, daß groß Geschütz
    Steht um dich her gepflanzt?
Was hilft es, daß mit Kunst und Witz
    Dein Lager steht umschanzt?

Gehorsam feurigem Verstand
    Und alter Weisheit nun,
Stehn wir, die Waffen in der Hand,
    Und wollen Thaten thun.

Und wollen trotzen deiner Macht,
    Auf hohem Felsensitz,
Und deinem Streich, uns zugedacht,
    Und deinem Kriegeswitz.

Und deinem Stolz und deinem Spott;
    Denn diesen bösen Krieg
Hast Du gebohren; drum ist Gott
    Mit uns, und giebt uns Sieg!

Und läßt uns herrlichen Gesang
    Anstimmen nach der Schlacht.
Schweig Leyer! Hört Trompetenklang!
    Still, Brüder! gebet acht!

 


 


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