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Victoria! mit uns ist Gott,
Der stolze Feind liegt da!
Er liegt, gerecht ist unser Gott,
Er liegt, Victoria!
Zwar unser Vater ist nicht mehr,
Jedoch er starb ein Held,
Und sieht nun unser Siegesheer,
Vom hohen Sternenzelt.
Er gieng voran, der edle Greiß!
Voll Gott und Vaterland.
Sein alter Kopf war kaum so weiß,
Als tapfer seine Hand.
Mit jugendlicher Heldenkraft
Ergriff sie eine Fahn,
Hielt sie empor an ihrem Schaft,
Daß wir sie alle sahn;
Und sagte: »Kinder, Berg hinan,
Auf Schanzen und Geschütz!«
Wir folgten alle, Mann vor Mann,
Geschwinder wie der Blitz.
Ach! aber unser Vater fiel,
Die Fahne sank auf ihn.
Ha! welch glorreiches Lebensziel,
Glückseliger Schwerin!
Dein Friederich hat dich beweint,
Indem er uns gebot;
Wir aber stürzten in den Feind,
Zu rächen deinen Tod.
Du, Heinrich, warest ein Soldat,
Du fochtest Königlich!
Wir sahen alle, That vor That,
Du junger Löw', auf dich!
Der Pommer und der Märker stritt,
Mit rechtem Christen Muth.
Roth ward sein Schwerd auf jeden Schritt
Floß dick Pandurenblut.
Aus sieben Schanzen jagten wir
Die Mützen von dem Bär.
Da, Friedrich, ging dein Grenadier
Auf Leichen hoch einher.
Dacht, in dem mörderischen Kampf,
Gott, Vaterland, und Dich,
Sah, tief in schwarzem Rauch und Dampf,
Dich seinen Friederich.
Und zitterte, ward feuerroth,
Im kriegrischen Gesicht,
(Er zitterte vor Deinem Tod,
Vor seinem aber nicht.)
Verachtete die Kugelsaat,
Der Stücke Donnerton,
Stritt wütender, that Heldenthat,
Bis Deine Feinde flohn.
Nun dankt Er Gott für seine Macht,
Und singt: Victoria!
Und alles Blut aus dieser Schlacht
Fließt nach Theresia.
Und weigert sie auf diesen Tag,
Den Frieden vorzuziehn;
So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,
Und dann führ uns nach Wien. |