Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Bey Eröfnung des Feldzuges 1756

      Krieg ist mein Lied! Weil alle Welt
    Krieg will, so sey es Krieg!
Berlin sey Sparta! Preussens Held
    Gekrönt mit Ruhm und Sieg!

Gern will ich seine Thaten thun;
    Die Leyer in der Hand,
Wenn meine blutgen Waffen ruhn,
    Und hangen an der Wand.

Auch stimm ich hohen Schlachtgesang
    Mit seinen Helden an,
Bey Paucken und Trompeten Klang,
    Im Lärm von Roß und Mann;

Und streit', ein tapfrer Grenadier,
    Von Friedrichs Muth erfüllt!
Was acht ich es, wenn über mir
    Kanonen-Donner brüllt?

Ein Held fall ich; noch sterbend droht
    Mein Säbel in der Hand!
Unsterblich macht der Helden Tod,
    Der Tod fürs Vaterland!

Auch kommt man aus der Welt davon,
    Geschwinder wie der Blitz;
Und wer ihn stirbt, bekommt zum Lohn,
    Im Himmel hohen Sitz!

Wenn aber ich, als solch ein Held,
    Dir, Mars, nicht sterben soll,
Nicht glänzen soll im Sternenzelt:
    So leb' ich dem Apoll!

So werd aus Friedrichs Grenadier,
    Dem Schutz, der Ruhm des Staats;
So lern er deutscher Sprache Zier,
    Und werde sein Horatz.

Dann singe Gott und Friederich,
    Nichts kleiners, stolzes Lied!
Dem Adler gleich erhebe dich,
    Der in die Sonne sieht!

*

– – mares animos in Martia bella
Versibus exacuo
– –

 


 


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