Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Gottes Liebe.

                Ich zage nicht: Er ist die Liebe,
Sein Vaterauge fehlt mich nicht!
Und war's um mich auch noch so trübe,
So ward's um mich doch wieder Licht! –
Er ist die Lieb', ich zage nicht!

Er hat's gegeben, hat's genommen;
Sein ist ja Sturm und Sonnenschein!
Ich zage nicht, er wird schon kommen,
Die rechte Zeit mag noch nicht seyn;
Die weiß nur er, nur er allein!

Wer Alles weiß, weiß auch das Beste
Zu meinem Besten zu erschau'n!
Auf ihm, auf ihm steht felsenfeste
Mein ganzes kindliches Vertrau'n:
Ich will auf seine Hülfe bau'n!

Er hat noch kein Mal mich verlassen,
Er läßt mich nicht in dieser Noth;
Er kommt, er kann sein Kind nicht lassen,
Ich sehe schon sein Morgenroth! –
Er läßt mich nicht in dieser Noth!

 


 


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