Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Zur letzten Geburtstagsfeier des Königs.

Am 24. Januar 1786.

     
Mit Pauken- und Trompetenton
Erschall's in alle Welt:
Ein Weiser stieg er auf den Thron,
Mein Friederich, mein Held!

War nur Monarch, war nicht Despot,
Macht ging ihm nie vor Recht;
War, unser erster Patriot,
Des Vaterlandes Knecht!

Knecht immer mehr, als alle wir,
In Arbeit Tag und Nacht;
Bei der hab' ich, der Grenadier,
Ihn hundertmal bewacht!

Und, was nicht zu vergessen ist,
Er liebte Tugend sehr;
War wenig nur in Worten Christ,
In Thaten desto mehr!

Hingehend seinen festen Gang,
Auf seiner Sonnenbahn,
Hat er in Schicksals Sturm und Drang
Unglaubliches gethan!

Der Freuden hatt' er wenig hier,
War selten seiner froh;
Schlief oft, das weiß sein Grenadier,
Im Feld auf Stein und Stroh!

Der du den hohen Himmel wölbst,
Du wirst ihn dort erfreu'n;
Er ließ uns alle Freiheit, selbst
Die Freiheit – dumm zu seyn!

 


 


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