Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Der freiwillige Actäon

1749

          Entfernt vom Lande der Romanen,
Wo Zärtlichkeit den Scepter führt,
Sing ich, bey Amors Unterthanen,
Die frey sind, weil er sie regiert.

Ich singe, Spröde zu besiegen,
Doch keine mir zum Ehgemahl;
So macht nur Amor mir Vergnügen,
So macht mir Hymen keine Quaal.

Ich lieb und ehr euch all, ihr Schönen,
Mit weiser Unbeständigkeit;
Drum sollt ihr alle mich verhöhnen,
Wenn einer einst mein Herz sich weiht.

Und die, die mich alsdann besieget,
Die mich beständig macht, und treu,
Die mich in Hymens Joch betrieget,
Die kröne mich mit Hirschgeweyh.

 


 


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