Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Der ich der Schönen Lob in hundert Liedern sang
Und ihre Küß und ihre Tugend,
O wie bereu ich izt die Sünden meiner Jugend!
O wie bereu ich sie mein Lebelang!
Denn welch ein Thor war ich! ich sang
Der Schönen Lob in unerfahrner Jugend
Prieß ihre Küß, und ihre Tugend,
Und kante Kuß und Tugend nicht.
O wie bereu ich izt jedwedes Scherzgedicht
Das mit so freundlichen harmonisch sanften Thönen
In manch unschuldig Herz, das Lob der Schönen,
Und ach zugleich das Gift der Liebe sang!
O wie bereu ich es, mein Lebe lang!
Gieb, Jugend, gieb den Liedern, den Sirenen
Die ich dir sang, gieb ihnen kein Gehör
Sophia liebte mich, seitdem kenn ich die Schönen
Seitdem besing ich sie nicht mehr.

 


 


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