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17. Der Fuchs, der Wolf und das Pferd

Ein Fuchs, noch jung, doch von den Schlau'sten einer schier,
Erblickt zum ersten mal ein Pferd in seinem Leben.
Er sprach zum Wolf, der auch ein Neuling: »Komm mit mir;
Auf unsrer Wiese grast ein Tier,
Schön, groß, noch kann mein Aug' sich nicht zufrieden geben.«
»»Ist stärker es als wir?«« fragt drauf der Wolf und lacht
»»Bitte, beschreib' es mir doch eben!««
»Wär' ich ein Maler« spricht das Füchslein wohlbedacht
»Hätt' gern ich dir schon jetzt die Freude zugewendet,
Die später dir sein Anblick macht.
Doch komm! Wer weiß? Vielleicht ist es uns zugesendet
Als Beute, die Fortuna spendet.«
Sie gehn. Das Pferd, das hier zur Grasung hergeschickt,
War just nicht sehr erfreut, als es die zwei erblickt;
Vor solcher Freundschaft wär's am liebsten ausgerissen.
»Durchlaucht« so sprach der Fuchs »es möchten gar zu gern
Dero Ergebenste auch Ihren Namen wissen.«
Das Pferd, das grad' auch nichts an Klugheit ließ vermissen,
Sagt: »Lest ihn, wenn ihr wollt! Auf meiner Sohl', ihr Herrn,
Hat einzuschreiben ihn mein Schuster sich beflissen.«
Der Fuchs entschuldigt sich: »Bin ein unwissend Kind
Armer Eltern, ein Loch ist unser Haus gewesen,
Für meine Bildung tat man nichts; dagegen sind
Die Wölfe große Herrn, drum lernt' auch dieser lesen.«
Der Wolf, geschmeichelt und erfreut,
Tritt nah; doch hat er's bald bereut:
Vier Zähne kostet ihm die Eitelkeit; vom Pferde
Erhält er einen Schlag – da liegt er auf der Erde,
Freund Wolf, im Blut und arg zerbläut.
»Brüderchen« sagt der Fuchs »das dient uns zum Beweise
Dessen, was Kluge mich gelehrt.
Auf die Kinnbacken schrieb die Lehre dir das Pferd:
Einem, den er nicht kennt, traut nimmermehr der Weise.


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