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13. Der Fuchs, die Fliegen und der Igel

Ein Füchslein, fein und schlau, ein alter Waldgenoß,
Den wund der Pfeil des Jägers schoß,
Fiel in den Kot; bald naht, gelockt von seinem Blute,
Jenes schmarotzende Insekt,
Die Fliege, die so arg uns neckt.
Die Götter klagt' er an und fand, zu grausam ruhte
Des Schicksals Hand auf ihm, das so ihn heimgesucht,
Zum Fliegenfutter ihn verflucht:
»Wie? Mich, den schlau'sten Gast des Waldes, gibt es schutzlos
Nun preis des Elends bitterm Graus!
Seit wann sind Füchse denn ein gar so leckrer Schmaus?
Was hilft mein Schwanz mir? Ist er nur 'ne Last, die nutzlos?
Der Himmel mag dich nicht! Was lebtest, dummes Vieh,
Du auch auf andrer Kosten nie?«
Ein Igel – ihn als neuen Helden
Auf meiner Bühne anzumelden
Sei mir gestattet – wollt' befrein ihn von der Last
Des Völkchens, das voll gier'ger Hast.
»Auf meine Stacheln will ich hundertweis sie spießen«
Spricht er »Freund Fuchs, du sollst dann Ruhe bald genießen!«
»»Vorsicht!«« sagt jener drauf »»Freund, tu' es lieber nicht;
Laß, bitte, nur ihr Mahl vollenden dies Gezücht!
Die sind nun satt; gehn sie, gleich werden andre kommen,
Von denen werd' ich dann noch ärger mitgenommen.««

Mitesser gibt's nur gar zu viel bei uns zu Land,
Man findet sie bei Hof, im Rat, im Richterstand.
Ließ Aristoteles doch von den Menschen gelten
Dies Märchen; und ihr alle wißt's,
Daß die Beispiele gar nicht selten.
Je satter dieses Volk, je minder lästig ist's.


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