Lafontaines Fabeln

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Es mauste sich ein Pfau; sein Prachtgefieder,
Ein Häher fand's und steckt sich's an.
Nun hält er sich für schön; mit andern Pfauen dann
Geht er sich brüstend auf und nieder.
Einer erkennt ihn; jetzt wird er mit Spott und Hohn
Verfolgt, beschimpft, verlacht und mit boshaftem Droh'n
Gehetzt und von den Pfau'n gerupft ganz nach Belieben;
Zuletzt ward er, als zu den Seinen er geflohn,
Noch gar von diesen ausgetrieben.
Zweibein'ge Häher gibt's wie dieser allerwärts,
Mit fremden Federn sich zu schmücken freut ihr Herz –
Schriftstehler nennt man solche Laffen.
Ich schweig' – um keinen Preis bereit' ich ihnen Schmerz;
Ich hab' nicht gern damit zu schaffen.

Inhalt

9. Vom Häher, der sich mit Pfauenfedern geschmückt