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4. Die Eichel und der Kürbis

Was Gott tut, wohlgetan ist das. Dies zu begründen,
Brauch' ich im Weltall nicht zu suchen hin und her,
Ich kann's an einem Kürbis finden.

Ein Landmann denkt, wie groß und schwer
Die Frucht und wie so schwach und dünn ihr Stengel wäre!
»Was hat der Schöpfer wohl« sagt er »dabei gedacht?
An schlechtem Platz hat er den Kürbis angebracht.
Potz Blitz! Ich hätt' ihn doch, auf Ehre,
An einer Eiche festgemacht!
Dies dürfte zweifelhaft doch kaum sein:
So wie die Frucht muß auch der Baum sein.
's schade, daß du nicht im Rate dessen bist,
Welchen dein Pfarrer dich anbeten lehrt als Christ!
Alles wär' besser dann. Warum, zum Beispiel, brachte
Die Eichel, kürzer als mein kleiner Finger, man
Denn nicht an dieser Stelle an?
Gott irrte! Je mehr ich betrachte,
Wie schlecht die Frucht doch hängt, desto mehr wird mir klar,
Daß es ein reiner Mißgriff war.«
Dieser Gedanke macht dem Biedern manchen Kummer:
»Man schläft nicht« sagt er »hat man so viel Geist!« Er legt
An einer Eiche Fuß sich hin zu kurzem Schlummer.
'ne Eichel fällt herab, die wund die Nas' ihm schlägt.
Auf wacht er; wie er nun die Hand ans Antlitz brachte,
Fand er die Eichel, die in seinem Kinnbart saß,
Die wunde Nase lehrt' ihn jetzt, wie falsch er dachte:
»Ich blute!« rief er »Weh! Und, ach! was wäre das,
Fiel mir ein größer Stück aufs Haupt, und wenn an Schwere
Die Eichel gleich dem Kürbis wäre?
Gott hat es nicht gewollt; recht hat er sicherlich,
Ich seh's am Beispiel dieses Falles.«
Dankbar Gott lobend jetzt für alles,
Trollt er vergnügt nach Hause sich.


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