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7. Der Affe und der Delphin

Brauch war's im alten Griechenlande:
Wer je zu einer Meerfahrt schritt,
Der nahm, war's nur ein Mann vom Stande,
Dressierte Hund' und Affen mit.
Ein Boot mit solcher Konterbande
Litt Schiffbruch bei Athen am Strande.
Just kam noch ein Delphin zurecht;
Dies Tier ist unserem Geschlecht
Gutfreund, nach glaubhaftem Berichte
In Plinius' Naturgeschichte.
Er rettete ein gutes Teil;
Ein Affe selbst, den Fall benützend
Und auf die Ähnlichkeit sich stützend,
Versucht bei dem Delphin sein Heil.
Er sei ein Mensch, so meint der Retter
Und nimmt auf seinen Rücken ihn;
Stolz saß er da auf dem Delphin,
Arion gleich, dem Freund der Götter.
Schon waren sie ganz nah am Strand,
Da fragt ihn ganz zufällig jener:
»Mein Freund, sag', bist du ein Athener?«
»»Gewiß, und dort sehr wohl bekannt.
Wenn du mal etwas brauchst«« so spricht er
»»Komm nur zu mir; ich habe dort
Vornehme Sippschaft viel am Ort,
Mein Vetter ist der Oberrichter.««
Spricht der Delphin: »Ich danke sehr!
Und der Piräeus, hat auch der
Die Ehre wohl dir nahzustehen?
Ich denk', du wirst ihn öfter sehen.«
»»Täglich! Mein ältster Freund ist er,
Man sieht uns stets zusammen gehen.««
'nen Hafen hielt das dumme Vieh
Für einen Mann, in seinem Dünkel.

Die Menschen sind nicht selten, die
Nicht wissen, ob's Rom, ob Krähwinkel
Und die, obgleich sie nichts gesehn,
Dreist schwatzen, was sie nicht verstehn.

Lächelnd, das Haupt zurückgebogen,
Beschaut den Affen hin und her
Der Delphin und bemerkt, daß er
Ein Vieh nur aus dem Meer gezogen;
Taucht ihn hinab und sucht sich dann
'nen Menschen, den er retten kann.


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